Keine Einigung in Köln-OssendorfÜberquerung der Äußeren Kanalstraße bleibt gefährlich
- Erst vor wenigen Wochen starb ein Senior bei einem Unfall.
- Das hat die Diskussion über den Überweg an der Äußere Kanalstraße wieder angefacht.
- Grüne fordern eine Ampel an der Stelle nahe des Ossendorfbades.
Ossendorf – Lebensgefährlich verletzt wurde ein 89 Jahre alter Mann beim Überqueren der Äußeren Kanalstraße. Er war dort auf dem Fahrrad unterwegs, als ihn eine 85-jährige Autofahrerin anfuhr. Der Unfall ereignete sich vor wenigen Wochen am Überweg über die Äußere Kanalstraße in Höhe des Ossendorfbades.
Wer queren will, muss wachsam sein
In den allermeisten Fällen funktioniert das Überqueren der Fahrbahn zwar reibungslos. Fest steht aber, dass dort, wo sich der Unfall ereignete, Verkehrsteilnehmer extrem aufmerksam sein müssen, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Seit mindestens zehn Jahren bemühen sich Politiker darum, die Gefahren zu mindern. Es sind nicht nur Spaziergänger, Radfahrer oder Jogger, die im Bereich der beiden Grünanlagen Takufeld und Rochuspark die Straße überqueren. Es gibt dort zwei Überwege, die in einem Abstand von etwa 200 Meter liegen. Sie verbinden die Wege in den Grünanlagen. Spätestens seit der Eröffnung der Maria-Montessori-Grundschule im Jahr 2008 und des Ossendorfbades im Jahr 2009 erhöhte sich die Zahl der Passanten.
Zebrastreifen abgelehnt
Die Forderung der Bezirksvertretung nach Zebrastreifen an beiden Übergängen wurde von der Verwaltung stets abschlägig beschieden. Als Grund wurde dabei angeführt, dass zu wenig Menschen die Überwege passierten. Somit änderte sich an der Äußeren Kanalstraße kaum etwas. Auch als die auf der Neuehrenfelder Seite liegenden Geh- und Radwege im Frühjahr erneuert wurden, blieben die zwei Querungsmöglichkeiten unverändert. Weder Markierungen auf dem Asphalt noch Hinweisschilder und auch keine blau-weißen Warnbaken zeigen den Autofahrern an, dass an diesen Stellen Fußgänger oder Radfahrer die Straßenseite wechseln.
Es gibt lediglich an beiden Überwegen Verkehrsinseln, sogenannte Querungshilfen. Hier sollen Fußgänger oder Radfahrer, die die Straßenseite wechseln und bereits eine Fahrbahn überquert haben, anhalten und warten, bis ein herannahendes Auto stoppt oder keines mehr in unmittelbarer Nähe ist. Denn selbst wenn Fußgänger am Fahrbahnrand oder auf der Mittelinsel warten, müssen Autofahrer nicht anhalten.
Grüne wollen Ampel
Den letzten Vorstoß für mehr Sicherheit an der Äußeren Kanalstraße unternahmen die Grünen vor gut einem Jahr in der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Sie wollten wenigstens eine Ampelanlage installiert haben. An die Verwaltung erging der Auftrag zu prüfen, ob eine Ampel oder aber ein mit Zebrastreifen und Radwegmarkierung versehener Überweg die bessere Lösung sei. Nach einem Jahr erkundigte sich die SPD-Fraktion in der September-Sitzung der Bezirksvertretung, wann Ergebnisse zu erwarten sind.
Hendrik Colmer vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik erläuterte dem Gremium mündlich, dass die Prüfung derzeit im Rahmen des Radverkehrskonzepts erfolge. Dabei werde eine sogenannte „Dunkelampel“ in Betracht gezogen. Diese Ampel gibt erst auf Knopfdruck Lichtzeichen. Jedoch soll sie nur an einem der beiden Überwege installiert werden. Derzeit sei die südliche, näher zur Subbelrather Straße gelegene Überquerung, in der Überlegung für eine Ampelanlage.
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Bezüglich möglicher Verbesserungen werde der gesamte Bereich betrachtet, teilte der Stadtsprecher mit. Und weiter: „Im Rahmen der weiteren Planungsschritte wird auch der beschriebene Unfall miteinbezogen.“ Weitere Aussagen könnten jedoch erst nach Vorlage der Unfallanzeige der Polizei und Prüfung des Unfallherganges getroffen werden.