Neuer Lakritz-Laden in Köln-EhrenfeldSchwarzes Gold aus aller Welt
Ehrenfeld – Nutzte man Süßholz früher noch zur Zahnreinigung, ist es heute vor allem als Rohstoff für Lakritze bekannt: Kocht man die Wurzeln der Pflanze auf, erhält man einen dickflüssigen Saft, der dann zu der beliebten Süßware weiterverarbeitet werden kann. Das Wechselspiel aus herbem, bitterem und süßem Geschmack sagt nicht jedem zu - macht Lakritze, oder Kuletsch, wie der Kölner sagt, aber einzigartig.
Für Stephan Erdmann jedoch ist Lakritz mehr als bloß eine Süßigkeit. Lange Zeit arbeitete der 57-Jährige als Betreuer in einem Heim für Behinderte, vor kurzem hat er sich dann den Traum eines eigenen Ladens erfüllt: Im November des letzten Jahres eröffnete Erdmann sein Lakritzgeschäft „Schwarze Liebe” auf der Venloer Straße. Als Lebensmittelgeschäft ist sein Laden vom Lockdown nicht betroffen.
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50er-Jahre-Interieur
Durch das Interieur aus den 50er-Jahren wirkt der Laden auf wohltuende Weise aus der Zeit gefallen, die Regale beherbergen Reihen an Bonbongläsern, die mit den unterschiedlichsten Lakritz-Varianten gefüllt sind: „Für mich ist Lakritz nicht nur geschmacklich etwas besonders, sondern auch ein schöner Anblick”, erklärt Erdmann, dem man seine Leidenschaft für das dunkle Süße beinahe am schwarzen Anzug und dem farblich passenden Hut ansehen kann.
Insgesamt bietet Erdmann 60 verschiedene Lakritzsorten an - von der klassischen süßen oder gesalzenen Variante bis hin zu Honiglakritz und Lakritz mit Käsekuchengeschmack: „Viele Kunden finden aber auch die Schokopralinen mit Lakritze toll”, erzählt der gebürtige Kölner, „häufig kaufen die Kunden sie auch als Geschenk für ihre Partner oder Eltern, obwohl sie selbst gar keine Lakritze mögen.”
Vegane Lakritzsorten
Viele von Erdmanns Sorten sind vegan und verzichten auf tierische Gelatine, andere Sorten sind zuckerfrei. Dadurch ist im Sortiment aus aller Welt für jeden Ernährungstyp das passende dabei: „Ich habe Lakritze aus Italien, Frankreich und den Niederlanden, aber der Großteil stammt aus Skandinavien”, erzählt Erdmann, „wo es kalt ist, wie in Schweden und Finnland, isst man gerne Lakritz.” Erdmanns Kunden können dabei abgepackte Lakritze kaufen oder sich selbst eine Auswahl in Form einer gemischten Tüte zusammenstellen, was den nostalgischen Charme der Schwarzen Liebe abrundet - und Erinnerungen an Tante-Emma-Läden weckt, wie sie heute fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden sind.Wer Lakritze aber lieber trinkt anstatt sie zu essen, der wird in in der Schwarzen Liebe ebenfalls fündig. Erdmann verkauft nämlich auch
Lakritzpulver für Bratensauce
Lakritzlikör und Sirup, mit dem man sich seine eigenen Getränke anrühren kann. Auch ist Lakritzpulver erhältlich, dass zum Kochen verwendet wird - etwa in der Bratensauce oder als Ummantelung von Hähnchenbrustfilets. Egal in welcher Form, seine Leidenschaft, seine schwarze Liebe für Lakritze merkt man Stephan Erdmann an: „Lakritz hat etwas dunkles und trotzdem ist es süß”, resümiert er, „es vereint beide Seiten in sich und das ist faszinierend.”
Schwarze Liebe, Venloer Straße 440, geöffnet montags bis samstags von 11 bis 19 Uhr. www.schwarze-liebe.de