Am Mittwoch fand die traditionelle Karnevalssitzung in der JVA Ossendorf statt. Mit dabei waren auch die Höhner.
Höhner, Kasalla, DreigestirnSo wurde Weiberfastnacht in der JVA Köln-Ossendorf gefeiert
Der Fastelovend kommt sogar in die JVA Ossendorf. Dort hat am Mittwoch wieder die traditionelle Karnevalssitzung für weibliche Inhaftierte stattgefunden.
Mit dabei waren unter anderem die Höhner, Kasalla, das Kölner Dreigestirn und der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach.
Zu Beginn tritt das Tanzcorps Kölsche Vita auf
Der Grünen-Politiker lobte auf der Bühne das Engagement des Festkomitees Kölner Karneval und der JVA, die die Sitzung seit 2002 organisieren und veranstalten. Er zeigte sich außerdem sehr erfreut von der Begeisterung der Inhaftierten für den Karneval. „Es ist toll, wie schön kostümiert ihr seid und wie viele hier dabei sein können“, sagte er zu den etwa 100 Zuschauerinnen.
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Schon vom ersten Programmpunkt des Nachmittags, dem Tanzcorps Kölsche Vita, forderte das Publikum gleich mehrere Zugaben. Dadurch tanzten die Tänzerinnen und Tänzer insgesamt viermal hintereinander, zu Karnevalsliedern wie etwa „Romeo“ von Querbeat oder zu der Höhner-Ballade „Die schönste Stroß‘“.
Als das Kölner Dreigestirn auf die Bühne marschierte, rief Sitzungsmoderatorin Natalie Bergdoll auch Benjamin Limbach und den Präsidenten des Kölner Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, dazu. Vom Dreigestirn sind in diesen Tagen allerdings nur Prinz Sascha I. und Bauer Werner im Fastelovend unterwegs, denn Jungfrau Frieda leidet unter den Spätfolgen eines Muskelfaserrisses im Becken.
Mit ihrem Karnevals-Medley konnten auch Prinz und Bauer die Stimmung im mit Luftschlangen und bunten Regenschirmen geschmückten Saal noch einmal anheben. „Das hier ist einer der wichtigsten Termine der Session für mich“, sagte Christoph Kuckelkorn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Rande der Veranstaltung. „Wir möchten den Karneval dort hinbringen, wo er gar nicht vermutet wird – und das hier ist etwas ganz Großartiges“, lobte er die Sitzung. „Viele von den Frauen kennen und lieben den Karneval, wir sind hier willkommen und es herrscht so eine gegenseitige Wärme“, sagte Kuckelkorn.
Die Bands treten traditionsgemäß umsonst in der JVA auf
Karneval sei als Bestandteil des Kulturprogramms von Kölner Gefängnissen sehr wichtig. „Darüber entsteht auch die Bindung zwischen der Gesellschaft und den Inhaftierten, wenn sie wieder in Freiheit sind“, fügte er hinzu.
Die auftretenden Bands der Sitzung waren Aluis, Kasalla, Chanterella, De Boore und am frühen Abend die Höhner. Das Besondere: Alle von ihnen treten traditionsgemäß umsonst bei dieser Sitzung auf. Das Festkomitee organisiert das Programm, die JVA Ossendorf wählt als Veranstalter die Gefangenen aus, die an der Sitzung teilnehmen dürfen.
Um mitfeiern zu können, müssen die Frauen einen Antrag stellen, denn für das Gefängnis ist die Veranstaltung jedes Jahr ein Spagat zwischen Partystimmung und hohen Sicherheitsstandards. Weil die Sitzung bei den Inhaftierten so gut ankommt, wird sie in der nächsten Session wieder stattfinden, sagte Christoph Kuckelkorn. „Karneval ist für alle da.“