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„Fälschungen werden immer besser“Kölner Clubbetreiberin sorgt sich wegen Euro-Blüten in ihrem Laden

Lesezeit 3 Minuten
Claudia Wecker lehnt an einem Tresen ihres Clubs „Das Ding“

Vor allem gefälschte 10-er und 20-er-Scheine werden seit ein paar Wochen im Club von Claudia Wecker entdeckt.

Allein in einer Woche hat Claudia Wecker in ihrem Club „Das Ding“ vier Blüten aus dem Verkehr gezogen. Einen Trend sieht die Polizei bisher aber nicht.

Was mit einem falschen Fünfziger anfing, hat in Claudia Weckers Club „Das Ding“ am Zülpicher Platz mittlerweile besorgniserregende Ausmaße angenommen. „Allein in der vergangenen Woche haben wir vier Fälle von Falschgeld in unserem Laden gehabt“, sagt Clubbetreiberin Claudia Wecker. Die Fälschungen, so Wecker weiter, seien so gut, dass sie von echtem Geld kaum zu unterscheiden seien. Herkömmliche Markierungsstifte und Scanner hätten versagt. Nun warnt sie unter anderem auf Facebook andere Gastronomen und Gäste vor den Fälschungen: „Es kann ja kaum sein, dass die Blüten nur bei uns auftauchen.“

Trend bei Falschgeld in Köln rückläufig

Angefangen hat alles Anfang Oktober, als Wecker und ihr Team eine 50-Euro-Blüte aus dem Verkehr zogen. „Alle zwei Jahre kommt so etwas in der Regel vor“, sagt sie. Doch die Sinne waren geschärft. Gleich am nächsten Abend bezahlten zwei Männer dann mit gefälschten 20-Euro-Noten. „Als die Männer das ein paar Tage später erneut versucht haben, konnten wir die Polizei verständigen und die Täter übergeben“, so Wecker. Die Clubbetreiberin reagierte, schaffte sich einen neuen Falschgeldscanner an, mit dem die Blüten nun besser erkannt werden. „Mittlerweile wird jeder Schein bei uns geprüft.“

Gefälschte 20-Euro-Scheine liegen auf einem Tisch.

Vor allem gefälschte 20-Euro-Scheine hat Claudia Wecker in ihrem Kölner Club „Das Ding“ entdeckt. (Archivfoto).

Die Polizei bestätigt die vielen Fälle im „Ding“. In den vergangenen zwei Monaten seien fünf Anzeigen wegen Falschgeld im Club eingegangen, sagte ein Sprecher. Die Ermittlungen dazu laufen noch.

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„Grundsätzlich ist es so, dass die meisten Falschgeld-Delikte in der Innenstadt stattfinden, weil sich dort bessere Tatgelegenheiten bieten“, so ein Polizeisprecher. Vor allem in Bars, Clubs und Geschäften würden die Fälscher versuchen, ihre Blüten loszuwerden. „Auch, dass die Fälschungen besser werden, beobachten wir durchaus.“

Doch einen allgemeinen Trend zu mehr Falschgeld-Delikten kann die Polizei nicht beobachten – im Gegenteil. Zwar gibt es noch keine offizielle Auswertung, „doch die Falschgeld-Delikte sind in Köln in diesem Jahr rückläufig“. Seit Jahresbeginn habe die Behörde Fälle im unteren zweistelligen Bereich gezählt, im vergangenen Jahr lag die Zahl noch im unteren dreistelligen Bereich.


Fühlen, Sehen, Kippen

Nach wie vor lassen sich die meisten gefälschten Geldscheine durch drei Grundregeln erkennen, so die Polizei:

  1. 1.Fühlen: Auf der Vorderseite echter Banknoten sind Teile des Druckbildes leicht erhaben und können ertastet werden.
  2. 2. Sehen: Wenn eine echte Banknote gegen das Licht gehalten wird, ist das Wasserzeichen im unbedruckten Bereich als Schattenbild zu erkennen.
  3. 3. Kippen: Auf der Vorderseite links ist die sogenannte Smaragdzahl zu finden. Beim Kippen ändert sich die Farbe und ein heller Balken bewegt sich auf und ab.

Bundesweit geht der Trend allerdings in eine andere Richtung. Im ersten Halbjahr 2023 zogen Polizei, Handel und Banken so viele gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr wie seit drei Jahren nicht mehr, berichtete die Bundesbank kürzlich.

Wecker mahnt deshalb zur Wachsamkeit. Viele, die in den vergangenen Wochen in ihrem Club mit Falschgeld bezahlt hätten, hätten dies nicht mutwillig getan. „Wahrscheinlich haben sie das Geld am Kiosk oder an der Tankstelle bekommen, ohne dass es jemandem aufgefallen ist.“ Ein genauerer Blick auf das Wechselgeld sei daher immer ratsam, so Wecker.