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Randale bei Fußballspiel
66 Straf- und Ermittlungsverfahren gegen Kölner Anhänger

Lesezeit 2 Minuten
Im Zusammenhang mit dem Fußballbundesligaspiel VfL Bochum gegen den 1. FC Köln im November 2023 kam es zu erheblichen Ausschreitungen durch Kölner Anhänger. Ein unbekannter Tatverdächtiger tritt nach einem Polizeibeamten.

Im Zusammenhang mit dem Fußballbundesligaspiel VfL Bochum gegen den 1. FC Köln im November 2023 kam es zu erheblichen Ausschreitungen durch Kölner Anhänger. Ein unbekannter Tatverdächtiger tritt nach einem Polizeibeamten.

Kölner Fußballrowdys sollen Einlasskontrolle im Bochumer Stadion überrannt und Polizisten sowie Ordner beleidigt, geschlagen und getreten haben.

Sie sollen die Einsatzkräfte beleidigt, Polizisten sowie Ordner geschlagen und getreten und mit Gegenständen beworfen haben: Vor dem Bundesliga-Spiel VfL Bochum gegen den 1. FC Köln am 11. November 2023 kam es zu brutalen Ausschreitungen, bei denen sich ein Teil der Kölner Fans nach Ermittlungen der Bochumer Polizei extrem aggressiv verhalten haben soll.

VfL Bochum gegen 1. FC Köln: Brutale Ausschreitungen

Derzeit seien in diesem Zusammenhang noch 66 Ermittlungs- und Strafverfahren unter anderem wegen gefährlicher und versuchter schwerer Körperverletzung, Beleidigung, Körperverletzung, Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte anhängig, heißt es in einem Papier des nordrhein-westfälischen Justizministeriums zum aktuellen Stand des Verfahrens.

Die „aus Köln angereisten Personen“ hätten versucht, ohne Eintrittskarten gewaltsam ins Stadion zu gelangen. Die „Problemfanszene“ habe bei Eintreffen am Gäste-Block „sofort starken Druck auf den Eingang ausgeübt und wollte diesen augenscheinlich direkt überlaufen“, teilte die Polizei damals mit. „Etwa 300 von ihnen mit Erfolg“, habe die Leitende Oberstaatsanwältin aus Bochum mitgeteilt, heißt es jetzt in der Stellungnahme des Justizministeriums.

Ultras sind vor Spielbeginn zurück nach Köln gefahren

Als die Polizei die Ordner am Stadioneingang unterstütze, wobei auch Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt wurde, sei ein Teil der Ultras „auf Betreiben der Rädelsführer“ zurück zu ihren Bussen gegangen und abgereist. „Die beim Eindringen in das Stadion begonnenen Angriffe auf Polizei und Sicherheitspersonal“ seien im Stadioninnenbereich und auf dem Weg zum Busparkplatz „fortgesetzt worden, wobei in diesem letzten Abschnitt des Geschehens Polizeibeamte auch mit gezündeten Seenotfackeln, sogenannten Bengalos, und Rauchkörpern beworfen“ worden seien, teilte das NRW-Ministerium auf Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mit.

Bisher hatte aus von Seiten der Köln Ultras geheißen, die Ordner am Gästeblock des Bochumer Stadions seien schlichtweg überfordert gewesen, weshalb der Einlass viel zu langsam gewesen sei. Und der Einsatz der Polizei wurde als „unverhältnismäßig“ bezeichnet. Nach Angaben des Ministeriums sind 23 der beschuldigten Ultras bereits vorbestraft. In der Liste mit den Taten, die jedem einzelnen vorgeworfen werden, finden sich auch schwerwiegende Taten wie Betrug und gefährliche Körperverletzung. Einem Fan wird „häusliche Gewalt“ sowie „Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte“ vorgworfen.

15 Ausschreitungen in der vergangenen Saison

Bereits am 11. April dieses Jahres gab es wegen der Ausschreitungen sieben Wohnungsdurchsuchungen in Köln. Die Kriminalbeamten stellten Beweismittel sicher und vollstreckten einen Haftbefehl. Nach weiteren Beschuldigten, von denen sich zwei bei der Polizei gemeldet haben sollen, wurde mit Fahndungsfotos gesucht. Nach Angaben des Ministeriums ist es in der vergangenen Saison bei Bundesligaspielen zu 15 Ausschreitungen gekommen. Ein Jahr zuvor waren es noch 26 gewesen.