Für ihre Fans gehören die Bläck Fööss zu Köln wie der Dom und der Rhein, das Kölsch und der FC.
Zu ihrem 50. Geburtstag soll im kommenden Jahr ein Buch erscheinen, das der „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit herausgibt.
Wir rufen Leser auf, uns unsere Fotos und Geschichten von Ihren persönlichen Erlebnissen mit der Mutter aller kölschen Bands einzuschicken.
Köln – Sie gelten als die „Mutter aller kölschen Bands“. Im nächsten Jahren feiern die Bläck Fööss goldenes Jubläum. Dann steht die Band – bei der mit Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath noch zwei Musiker aus der Ur-Formation mitmischen, seit 50 Jahren auf den Bühnen. Für ihre Fans gehören sie zu Köln wie der Dom und der Rhein, das Kölsch und der FC.
In all den Jahren haben sich die Fööss zu einer regelrechten Institution entwickelt, sind zum Markenzeichen und Aushängeschild der Stadt geworden. Ihre Fangemeinde ist generationenübergreifend. Bläck-Fööss-Lieder werden im Kindergarten gesungen genauso wie im Altenheim. Und das hohe Lied vom „Veeedel“ ist fast immer dabei, wenn kölsche zusammenstehen und singen.
Dabei war der Song, der inzwischen fest im kölschen Volksliedgut verankert ist, bei der Veröffentlichung im Jahr 1973 ursprünglich nur ein B-Seite. Die Älteren erinner sich noch: Früher gab es Schallplatten aus Vinyl und eine Single bestand aus zwei Seiten – die Hit-verdächtige A-Seite war „Mer losse d'r Dom in Kölle“.
Für das Jubiläumsbuch zum 50-jährigen Bestehen der Bläck Fööss können Leser ihre Erlebnisse mit der Band beitragen. Bilder und Texte an: Kölner Stadt-Anzeiger, Kennwort: Bläck Fööss, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln. Oder per Mail: meinkoeln@ksta.de
Beide Titel gehören sicher wieder zum Repertoire, wenn die Band im kommenden Sommer mit mehreren Konzerten auf dem Roncalliplatz ihr Jubiläum feiert. Ähnlich wie schon 2010 zu vierzigjährigen Bestehen, als drei Konzerte vor der Domkulisse anstanden und Wolfgang Niedecken, die Wise Guys und Graham Bonney als Gäste dabei waren. Der aus England stammende Schlagersänger („Wähle drei, drei, drei auf dem Telefon“) gilt ja als einer der Ideengeber der Bläck Fööss. Denn die Musiker waren Ende der 60er Jahre unter den Namen Stowaways als dessen Begleitband mit auf Tour. „Isch mag eure Biersongs“, hatte Bonney gesagt und die Band ermuntert, ins Studio zu gehen und einen kölschen Titel aufzunehmen. Das war 1970, das erste Lied war der „Rievkoche-Walzer“ und wenig später standen Tommy Engel, Erry Stoklosa und Peter Schütten als Bläck Fööss, mit langen Haaren und barfuß, auf den Karnevalsbühnen. Die anderen drei Musiker (Bömmel Lückerath, Hartmut Priess und Joko Jaenisch) standen anfangs noch eher im Hintergrund.
Knapp fünf Jahrzehnte später hat sich das Erscheinungsbild der Band gewandelt. Nach dem Ausscheiden einiger Musiker hatte man sich dagegen entschieden, die Band aufzulösen, und junge Kollegen hinzugeholt. Und diese Neuzugänge (Sänger Mirco Bäumer, Gitarrist Pit Hupperten und Bassist Hanz Thodam) sorgen für frischen Schwung – auch musikalisch. Die „neuen“ Fööss sind bei den Kölnern angekommen und werden in den kommenden Jahren für so manche gemeinsame Erlebnisse sorgen, wie auch schon die Kollegen in der Zeit seit 1970.
Gemeinsame Erlebnisse der Kölner mit den Fööss sollen Eingang in ein neues Jubiläumsbuch der Band finden, das vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit herausgegeben wird und wohl im März 2020 erscheinen soll. Daher rufen wir die Leser auf, uns ihre ganz eigenen Bilder und Geschichten einzuschicken. Die Auswertung und eventuell notwendige Klärung von Rechten übernimmt der Verlag. Vorab haben wir einige Prominente nach ihrer Erinnerungen gefragt:
„Bläck-Fööss-Lieder sind für mich immer wie ein Stück Heimat. Ich war als Fünfjähriger bei dem Konzert am Tanzbrunnen auf den Schultern meiner Mutter dabei. Das soll man auch auf dem Cover des damals entstanden Live-Doppelalbums sehen können“, verriet Reggae-Sänger Gentleman.
Schauspielerin Gaby Köster war Mitte der 80er Jahre als Komparsin dabei, als der WDR die Fööss-Versionen einiger Klassiker von Willi Ostermann verfilmte. „Damals kannte man mich noch nicht. Ich jobbte in Kneipen wie Out, Chlodwig-Eck und Backes, und hatte gerade angefangen, fürs Radio zu arbeiten“, erinnert sich Köster. Eine Freundin habe sie zu den Dreharbeiten im „Invaliden-Dom“, dem Früh am Chlodwigplatz, mitgenommen, wo Lieder wie „Kutt erop“, „Die Mösch“ oder „Am Düde Jüdd“ (mit King Size Dick) aufgenommen wurden. „Ich musste langen Rock mit Schnürschuhen, Perücke und Hütchen tragen und wurde neben Tommy Engel platziert. Den dürfte ich dann mit Erdnüssen füttern.“
Noch weiter zurück reichen die Erinnerungen von Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin. „Ich habe schon in den 70er Jahren Konzerte mit den Bläck Fööss in verschiedenen Jugendheimen und Pfarrsälen veranstaltet.“ Zumeist mit 200 Plätzen und einem Eintritt von 9,99 Mark. Seine spätere Frau, damals noch Elisabeth Haumann, musste immer einen Pfennig auf alle Tickets kleben, weil die Leute alle mit einem Zehn-Mark-Schein bezahlten. Conin: „Die Fööss erhielten als Gage 2000 Mark, mein eigener Verdienst lief über den Getränkeverkauf.“ In diesem Jahr treten sie bei Conin im Tanzbrunnen am 24. August auf – „im 44. Jahr in Folge. Das ist weltweit ein Rekord.“