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Moussaka für AlbanienSo schmeckt die EM – 24 Nationen-Gerichte in Kölner Lokal

Lesezeit 3 Minuten
Simo Bouti und Thomas Mick halten einen Teller Moussaka und einen Salat in die Kamera.

Moussaka steht bei Simo Bouti und Thomas Mick (r.) bei dieser EM für Albanien. Dazu gibt es Salat.

Die Fußball-Europameisterschaft ist nicht nur für Sport-Fans ein Leckerbissen. Auch die Kölner Gastro spielt mit.

Himmel und Ääd gehen in die Sommerpause. Auch der Speckpfannekuchen hat fertig. Um in der Fußballsprache zu bleiben, hat Thomas Mick auf seiner Speisekarte gleich zahlreiche Auswechslungen vorgenommen. Der Wirt der Kölsch-Kultur in Klettenberg setzt mit Beginn der Fußball-Europameisterschaft auf eine kulinarische Offensive der besonderen Art: 24 Gerichte, ein typisches für jede teilnehmende Nation, sollen zusätzlich zu den Live-Übertragungen für EM-Stimmung sorgen.

„Wir wollen unseren Gästen in den kommenden Wochen ein besonderes Europa-Erlebnis bieten“, sagt Thomas Mick. Und wer in diesem Sommer nicht in den Urlaub fahre, könne den Kontinent dann zumindest kulinarisch bereisen.

Fußball-EM in Köln: Pro Nation ein Gericht in der Kölsch-Kultur

So steht Moussaka, der Kartoffel-Lammhackfleisch-Auflauf, für Albanien, der Schweizer Käse-Wurst-Salat bringt Farbe ins Spiel – und aus dem Hintergrund kommt Kapustnica: ein Sauerkrauteintopf mit Wursteinlage. Micks Koch-Profis Simo Bouti und Anton Schuhmacher hatten bereits 2018 zur WM in Russland 32 Nationen-Gerichte kreiert, die bei den Gästen sehr gut ankamen.

Nun starteten die beiden Köche erneut vor Wochen in die Vorbereitung: Original-Rezepte besorgen, zum Beispiel für den slowenischen Schichtkuchen „Prekmurska Gibanica“, Bezugsquellen ausfindig machen und natürlich Probekochen. „Einige Gerichte kennt man aus dem Urlaub“, sagt Mick, dessen eigene Fußball-Vergangenheit bei der Auswahl der Gerichte auch hilfreich war: „So manches habe ich damals durch meine Mitspieler kennengelernt, die Wurzeln im europäischen Ausland hatten“, sagt der Wirt, der bis zur A-Jugend als Torwart beim 1. FC Köln spielte.

Fußball-EM in Köln: Hämmchen für Deutschland

Was das Team von Julian Nagelsmann anbetrifft, so setzt man in der Kölsch-Kultur auf typisch deutsche Tugenden in der Küche. Satt muss es machen und schnell gehen: Currywurst mit Pommes ist daher gesetzt.

Landestypische Gerichte zur EM werden aber nicht nur in Klettenberg aufgefahren. Auch in Mülheim legt man die Latte hoch: Im Palmengarten hinter der Mülheimer Stadthalle gibt es pro Spieltag jeweils ein besonderes Gericht. So lässt Betreiber Daniel Rabe am Samstag zum ersten Spiel der Schweiz ein Züricher Geschnetzeltes servieren. Tags zuvor beim Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland setzt der Gastronom auf einen Klassiker: Hämmchen.

Da vor Aufregung oftmals eine große Portion gar nicht zu schaffen ist, ziehen andere Lokale die Notbremse. So bietet das Hans & Franz in Ehrenfeld während der Spiele nur eine kleine Barkarte an: Maniok-Wedges mit Sour-Cream etwa. Für Geschäftsführer Helge Holzenburg eine taktisch kluge Entscheidung: „Das harmoniert während der 90 Minuten hervorragend zum Bier.“ Bei den Deutschland-Spielen wird zudem getippt. Als Preis gibt es einen Restaurant-Gutschein, dann für die reguläre Speisekarte des Lokals.

Die Fleischerei Eckart in Lindenthal präsentiert pünktlich zum EM-Start ein Produkt, dessen Name auch halten soll, was er verspricht: die kölsche Wiess-Wurst. Dabei handelt es sich um einen geräucherten Pfeffer-Bierbeißer, in dem im Gegensatz zur Bierwurst auch wirklich Bier enthalten ist: Das Fleisch wird 48 Stunden in Gaffel-Wiess mariniert, bevor die Würste über Buchenholz geräuchert werden. Als Snack zu den EM-Übertragungen gibt es die Wurst auf der neuen Biergartenkarte im Maybach, ebenso bei Eckart an der Dürener Straße.

Sabine Eckart hält zwei Würste in die Kamera.

Sabine Eckart präsentiert den neuen EM-Snack.

Auch am Eigelstein ist die EM in aller Munde. Das Bistro und Restaurant Klaaf hat zum Beispiel auf „Dreierkette“ umgestellt: Drei Scheiben Baguette, jeweils mit Ziegenkäse und Rosmarinhonig, Pesto samt Tomaten und Mozzarella sowie Thunfischcreme finden sich auf der speziellen EM-Karte. Der Antipasti-Teller oder gebackene Camembert aus der Normandie sind dagegen eine Steilvorlage für Italien- und Frankreich-Fans. Ihren Stammplatz sicher dagegen hat die hausgemachte Frikadelle. Ob mit oder ohne Kartoffelsalat: Mit ihr muss man beim Fußball immer rechnen.