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Gesamtschulen in KölnHier sollen in den nächsten zwei Jahren 500 Plätze entstehen

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Snake

Das Gebäude The Snake beherbergt schon die Gesamtschule Wasseramselweg. 

Köln – Die Stadt treibt angesichts der Schulplatznot mit Hochdruck den Ausbau der Gesamtschulplätze in Köln voran. Nachdem zu diesem Schuljahresbeginn keine neue Gesamtschule an den Start gehen konnte und rund 1000 Kinder eine Ablehnung an dieser Schulform bekamen, wird sich die Situation spätestens zum Schuljahr 2024/25 merklich entspannen: Wenn alle Pläne des sogenannten „Stärkungspakts Gesamtschule“ umgesetzt werden, sollen bis dahin – noch vorbehaltlich der Zustimmung der Politik - rund 500 zusätzliche Gesamtschulplätze geschaffen werden. Ein Teil davon soll, wenn alles nach Plan läuft, bereits zum kommenden Schuljahr zur Verfügung stehen.

Der Rat soll in seiner Sitzung im November definitiv darüber entscheiden, ob die Kurt-Tucholsky-Hauptschule in eine vierzügige Gesamtschule umgewandelt wird. Die dortige Hauptschule am Helene-Weber-Platz in Neubrück würde dann parallel sukzessive auslaufen. Zuvor muss der Schulausschuss in einer Sondersitzung ebenfalls im November über den Antrag von SPD und Linken entscheiden.

108 Plätze für Erstklässler

Eine Entscheidung noch im November gilt als Voraussetzung dafür, dass die 108 Plätze für Fünftklässler schon zum kommenden Schuljahr 2023/24 zur Verfügung stehen könnten. Insgesamt sollen dort in der Endausbaustufe dann 900 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Dafür sollen auf dem Gelände auch ein Erweiterungsbau für die Sekundarstufe II und eine Sporthalle errichtet werden.

Außerdem soll die Gesamtschule Fitzmauricestraße in Ossendorf nach Möglichkeit bereits zum nächsten Schuljahr in einem Interim starten. Dies hatten Grüne, CDU, SPD, Die Linke und Volt gemeinsam im Schulausschuss beantragt. Die Idee ist, dass am Standort Wilhelm-Schreiber-Straße ein bereits bestehendes Interim genutzt werden könnte. Dort stehen 60 Container-Module, die die benachbarte Peter-Lustig-Grundschule als Ausweichquartier genutzt hat, während ihr Gebäude saniert wurde. Der vorgezogene Start würde Plätze für weitere 108 Fünftklässler schaffen. Problem ist allerdings derzeit, dass die Größe nicht ausreicht – Fachräume, Mensa und Sportmöglichkeiten würden zunächst fehlen. Diese sind von Seiten der Bezirksregierung Bedingung für eine Genehmigung.

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Die Chefin der Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger, erklärte, dass die fehlenden Räume auf dem benachbarten Gelände der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft errichtet werden könnten. Zeitlich werde dies allerdings erst im Laufe des Schuljahres gelingen. In dem Fall würde der Start zum neuen Schuljahr davon abhängen, ob die Bezirksregierung dies ausnahmsweise genehmigt, wenn eine verlässliche Raumplanung vorliegt. Wenn nicht, könnte der Start dann laut Verwaltung spätestens zum Schuljahr 2024/25 erfolgen. Der Neubau der sechszügigen Gesamtschule in der Fitzmauricestraße wird im Endausbau 972 zusätzliche Schulplätze bieten.

Zweite Gesamtschule für Vogelsang

Eine dritte neue Gesamtschule soll voraussichtlich ebenfalls zum Schuljahr 2024/25 am Wasseramselweg in Vogelsang in das dortige Snake-Gebäude einziehen. Dort ist derzeit noch die Gesamtschule Wasseramselweg untergebracht, die bis dahin in ihren Neubau einziehen soll. Als Folgenutzung soll dort dann diese zweite Vogelsanger Gesamtschule mit vier Zügen einziehen. Dadurch sollen ausreichend Plätze geschaffen werden, um den Bedarf in der „Kölner Weststadt“, wo auf dem Max-Becker-Areal 1700 Wohnungen entstehen, zu decken.

Gesamtschule im Bürgerpark?

Außerdem soll eine für Nippes vorgesehene neue Gesamtschule ebenfalls im Interim starten. Die Idee ist, dass die Schule in dem derzeit noch vom Dreikönigsgymnasium (DKG) genutzten Container-Interim im Bürgerpark Nord in Bilderstöckchen untergebracht wird. Das DKG soll, wenn alles nach Plan läuft, im Sommer 2024 in ihr generalsaniertes und erweitertes angestammtes Gebäude an der Escher Straße zurückziehen. Überdies soll ebenfalls zum Schuljahr 2024/25 die vierzügige Gesamtschule des Erzbistums Köln auf dem Bildungscampus Kalk an den Start geben.