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Gleichstellung von Frauen und MännernKölns Haushalt soll gendergerecht werden

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Künftig soll Kölns Haushaltsplan geschlechtergerecht sein.

Köln – Städtische Gelder sollen künftig geschlechtergerecht verteilt werden. Grüne, CDU und Volt haben die Kölner Stadtverwaltung damit beauftragt, die Gleichstellung von Frauen und Männern in den städtischen Haushaltsplänen stärker zu berücksichtigen. Der Gleichstellungsausschuss beschloss dazu, das sogenannte Gender Budgeting einzuführen. Gemeint ist damit ein gendergerechter Haushaltsplan, der die Gleichstellung von Frauen und Männern fördert.

Es soll erreicht werden, dass in künftigen Haushaltsplänen sichtbar wird, ob bestimmte Maßnahmen Vor- oder Nachteile für Frauen oder Männer bedeuten. Verwaltung und Stadtrat sollen auf diese Weise Ungerechtigkeiten in der Mittelverteilung erkennen und gezielt darauf hinwirken, dass städtische Gelder geschlechtergerecht verteilt werden. „Kein Haushalt ist geschlechtsneutral. Vor allem Frauen werden an vielen Stellen unerkannt benachteiligt“, sagt Derya Karadag, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen im Kölner Rat. „Wir wollen Gleichberechtigung auf das nächste Level bringen und Männer-Haushalte hinter uns lassen. Nur, wenn wir Ungleichbehandlung sichtbar machen, können wir sie politisch effektiv bekämpfen.“

Köln kann am Beispiel von Freiburg lernen

Gender Budgeting ist ein Unterbereich des sogenannten Gender Mainstreaming, das die Stadt Köln auf ihrer Internetseite folgendermaßen definiert: Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben, die unterschiedlichen Lebensweisen, Interessen, Sichtweisen und Fähigkeiten von Frauen und Männern von vornherein zu berücksichtigen, um das Ziel der Gleichstellung verwirklichen zu können.“ Seit Ende 2004 läuft bei der Stadt Köln der Prozess der Umsetzung von Gender Mainstreaming. Verschiedene Ämter der Stadtverwaltung haben in Pilotprojekten bereits ihre Maßnahmen auf Geschlechtergerechtigkeit hin überprüft und verbessert. Diese Ämter sollen nun ihre Erkenntnisse auch im Haushalt sichtbar machen.

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Die Stadt Freiburg hat das Gender Budgeting bereits in ihre Haushaltsplanung aufgenommen: So zeigten Analysen zum Ausleihverhalten der Stadtbibliothek, dass Jungen ab elf Jahren deutlich weniger Bücher ausleihen als Mädchen. Daraufhin wurden spezielle Bücher und Medien für Jungen angeschafft – mit großem Erfolg: Der Nutzeranteil der Jungen stieg innerhalb von elf Jahren von 32 auf 49 Prozent. Ein weiteres Beispiel: Der Freiburger Sportentwicklungsplan zeigte unter anderem, dass mehr Frauen als Männer die städtischen Bäder nutzen. Das bedeutet, wenn Gelder in dem Bereich gekürzt werden, sind Frauen besonders stark davon betroffen.