Helfer gesuchtDie „Krake“ räumt Kölner Rheinufer auf und zieht E-Roller aus dem Fluss
Köln – Die Abkürzung der Müllsammel-Initiative Krake steht für „Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit“. Das hört sich etwas militärisch an, und tatsächlich ist es eine Art Kampf: gegen Unrat am Rhein. Der nächste große Einsatz ist am 11. September beim „Rhine Cleanup Day“. Bei dem internationalen Aktionstag befreien freiwillige Helfer das Rheinufer von Müll und das in mehr als 150 Städten von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in den Niederlanden. Köln ist dabei die größte Stadt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Krake wird das große Müllsammeln in Köln organisieren. Von 10 bis 13.30 Uhr nehmen sich die Freiwilligen das rechtrheinischen Ufer vor. Treffpunkt ist das Bootshaus des RTHC Bayer Leverkusen in Stammheim. Linksrheinisch geht es zwischen 15 und 18.30 Uhr am südlichen Rand des Cranachwäldchens in Niehl weiter. Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) unterstützen die Aktion, die nach aktuellen Corona-Schutzregeln stattfindet. „Im vergangenen Jahr haben sich rund 700 Menschen in Köln beteiligt. So viele erwarten wir in diesem Jahr wieder“, sagt Krake-Gründer Christian Stock. Damals bargen die Teilnehmer stattliche 3,7 Tonnen Unrat. Dieser Wert werde in diesem sicherlich übertroffen, weil der zeitweise hohe Rheinpegel besonders viel Müll an die Ufer geschwemmt habe, vermuten die Initiatoren. Wer sich am „Rhine Cleanup Day“ beteiligen möchte, kann über die Website der Krake Kontakt zu der Initiative aufnehmen.
Mit Wurfankern Scooter aus dem Rhein gefischt
Zum Müll im und am Rhein gehören inzwischen auch viele Miet-E-Scooter. Passanten werfen die Roller aus blanker Zerstörungswut in den Fluss. Auf dessen Grund liegen sie herum, während die Akkus der Gefährte langsam aber stetig korrodieren und dabei die Gefahr besteht, dass Giftstoffe austreten. Taucher hatten entdeckt, dass allein unter der Hohenzollernbrücke offenbar mehrere hundert Roller im Rhein liegen. Die Krake hatte in der Vergangenheit schon einige Dutzend aus dem ufernahen Wasser gefischt. „Allein vergangene Woche haben wir mit Wurfankern elf geborgen“, sagt Stock. Vermutlich Ende September/Anfang Oktober will die Krake eine größere Bergungsaktion der E-Scooter organisieren, kündigt Stock an. Mit ihren Wurfankern könnten die Aktivisten zumindest den ein oder anderen Roller in flachem Wasser erreichen.
Nach Bekanntwerden der E-Scooter-Leichen im Rhein hatten die Verleiher zugesagt, die Roller auf eigene Kosten aus dem Wasser zu ziehen. Ein erstes Bergungskonzept der Verleiher hatten die Behörden aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Ein neues liegt nach Angaben der Stadtverwaltung bislang noch nicht vor. Die Bergung der Fahrzeuge aus tieferem Wasser ist wegen der starken Strömung und des regen Schiffverkehrs aufwendig.