Hochhaus-PläneSo reagiert die Stadt Köln auf Muskelspiel der DEVK
Köln – Die Stadtverwaltung Köln unterstützt laut eigener Aussage ein neues Hochhaus der DEVK an der Zoobrücke, setzt aber ein Fragezeichen, wie hoch die neue Zentrale für mehr als 2000 Mitarbeiter an dieser Stelle sein kann. Das muss laut einer Stadtsprecherin erst der Architektenwettbewerb regeln, die DEVK wünscht sich möglichst die 145-Meter-Variante.
Die Sprecherin sagte am Donnerstagmittag: „Die Verwaltung sieht die Entwicklungsabsichten der DEVK als Chance für Köln und für die DEVK.“ Aktuell hat die Firma ihren Sitz in einem sanierungsbedürftigen Haus direkt neben dem Grundstück für das geplante Hochhaus am Zoo. Das Unternehmen will laut eigener Aussage 750 Millionen Euro investieren, plant seit drei Jahren daran.
Der Kölner Dom spielt eine Rolle
Eine Sprecherin der Stadt sagte: „Insbesondere Baumasse und Höhe sollen im Rahmen eines Wettbewerbs festgelegt werden. Angesichts der sehr prominenten Lage am Rhein und im Hinblick auf das Zusammenwirken mit dem Kölner Dom hat die Höhe des Neubaus eine erhebliche Bedeutung für die Kölner Stadtsilhouette. Diese Erwägungen sind in den Rahmenbedingungen zum Wettbewerb zu berücksichtigen.“
Aus Ärger über das aus ihrer Sicht zögerliche Verhalten der Stadt hatte die DEVK am Donnerstag angekündigt, ihre Zentrale möglicherweise ins Kölner Umland zu verlegen. Oder anders ausgedrückt: Die Versicherung ließ die Muskeln spielen, um den Druck auf die Stadt zu erhöhen.
Verstimmung im Kölner Rathaus über DEVK
Das kam bei der Verwaltung nicht gut an, wie zu hören war, und auch relativ klar zwischen den Zeilen zu lesen ist in der Antwort an den „Kölner Stadt-Anzeiger“. Da heißt es: „Um Rahmenbedingungen abzustimmen, bedarf es der Mitwirkung und Kompromissbereitschaft beider Seiten.“ Und: „Um ein derart ambitioniertes Verfahren erfolgreich voranzutreiben, muss eine Planung auch unterschiedlichen Belangen Rechnung tragen.“
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Im Kern geht es darum, dass die DEVK vor dem Architektenwettbewerb klären will, wie sie die nötige Fläche in einem neuen Gebäude unterbringt. Vorstand Bernd Zens sagt: „Wir müssen ja wissen, wie hoch das neue Haus sein darf. Es nützt uns ja nichts, wenn ein Architekt 90 Meter hoch plant, der andere 60 Meter hoch und der nächste 145 Meter hoch.“ Die DEVK brauche die knapp 50.000 Quadratmeter Bürofläche.
Die Festlegung im Vorfeld lehnt die Stadt aber ab, verweist auf den Architektenwettbewerb, der ergebnisoffen sein soll. Sie sagt: „Ähnlich wie bei vergleichbaren Hochhausstandorten ist es in Köln geübte Praxis, bei derart stadtbildprägenden Vorhaben städtebauliche Alternativen in Form eines wettbewerblichen Verfahrens zu prüfen, um besonderen Qualitätsstandards zu entsprechen.“
Laut Stadt bringt sie das Vorhaben in die politischen Gremien ein, wenn Verwaltung und DEVK sich über die Rahmenbedingungen geeinigt haben – das könnte möglicherweise Stand jetzt noch etwas dauern.