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Streit um neues HochhausVersicherer DEVK droht mit Wegzug aus Köln

Lesezeit 3 Minuten
Pläne DEVK-Zentrale 2

Erste Entwürfe für die Neubauten: Die Spitze des Turms ist nicht zu sehen, da es unterschiedliche Höhenvarianten gibt.

  1. Seit 69 Jahren hat der Versicherer DEVK seine Zentrale in Köln, seit 1984 an der Zoobrücke.
  2. Das Unternehmen will ein neues Hochhaus bauen – eine Entwurfsvariante ist bis zu 145 Meter hoch.
  3. Aber laut DEVK tut sich wenig bei der Stadt, zieht es den Versicherer nun raus aus Köln?

Köln – Der Kölner Versicherer DEVK prüft aus Verärgerung über die Diskussion um ein geplantes Hochhaus von bis zu 145 Metern einen neuen Standort außerhalb von Köln. Das hat das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt. In Frage kommen laut des zuständigen Vorstands Bernd Zens unter anderem Städte wie Leverkusen, Bonn, Monheim oder Hürth.

Die DEVK will die entsprechenden Stadtspitzen anschreiben, ob es dort Grundstücke gibt. Zens sagt: „Allein aus geschäftlicher Perspektive müssen wir in Betracht ziehen, unser Vorhaben an einem anderen Standort als Köln zu realisieren.“

Es geht dabei auch um viele Millionen Euro Steuereinnahmen für die Städte. Und es geht um mehr als 750 Millionen Euro, die die DEVK laut eigener Aussage eigentlich in Neubau und Sanierung in Köln investieren will. Köln bleibt laut Zens aber erstmal der bevorzugte Standort.

Pläne DEVK-Zentrale 3

Modell des Entwurfs der neuen DEVK-Zentrale

Doch laut Zens ist die Stadtverwaltung zu zögerlich, namentlich nennt er das Baudezernat: „Nach nunmehr drei Jahren Gesprächen mit der Stadt, bei denen immer wieder neue Termine angekündigt wurden, verlieren wir langsam den Glauben an Zusagen seitens der Stadt. Aufgrund der Bürosituation haben wir einen gewissen Handlungsdruck und möchten nun endlich einen Schritt weiterkommen.“

DEVK-Zentrale ist seit 69 Jahren in Köln

Aktuell arbeiten rund 2100 Menschen bei der DEVK in Köln, 1600 davon in der Hauptverwaltung am Rheinufer. Seit 69 Jahren hat die DEVK ihre Zentrale in Köln, seit 1984 an der Riehler Straße an der Zoobrücke.

Das Unternehmen möchte neben dem bisherigen mehrgeschossigen Haus ein Hochhaus bauen, es gibt drei Varianten: 90, 130 oder 145 Meter. Das Unternehmen bevorzugt die höchste Variante mit 40 Etagen, es wäre nach dem Turm im Mediapark (149 Meter) und dem Colonia-Turm (147 Meter) das dritthöchste Haus in Köln.

Der neue Büroturm soll mit der sanierten bisherigen Verwaltung verbunden sein, es soll öffentlich zugängliche Gastronomie, ein Fitnessstudio und möglicherweise eine Kita geben.

Gipfeltreffen mit Oberbürgermeisterin Reker

Im Hintergrund treibt die DEVK die Pläne schon länger voran, veröffentlicht hat sie die Idee für das Hochhaus Anfang des vergangenen Jahres. Doch danach geschah laut Zens wenig. Anfang April hatte sich Zens deshalb mit Baudezernent Markus Greitemann und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) getroffen, bis zum 6. Juli hätten sie ihm eine Rückmeldung versprochen.

Konkret geht es um die Bedingungen für den nötigen Architektenwettbewerb. Das Problem laut Zens: Die Stadt hat die Frist gerissen, er hat bis Mittwochabend, 6. Juli, nichts gehört. Zens sagt: „Es ist doch nicht zu viel verlangt, eine Rückmeldung zu erhalten.“

Die Frage ist ja, ob an der Stelle ein Hochhaus von bis zu 145 Metern möglich ist, ob die Sichtachsen zum Dom freibleiben, ob der Zoo verschattet wird. Es sind diese Bedingungen, die die DEVK, Verwaltung und Politik klären müssen – denn das geplante neue Höhenkonzept samt klarer Regeln liegt noch nicht vor. Im bisherigen, auf die Innenstadt begrenzten Regelwerk ist der Standort nicht drin.

Baudezernent hält Standort für geeignet

Doch Baudezernent Markus Greitemann ist jetzt doch schon einverstanden, die Stadt teilt mit: „Der Baudezernent sieht den Standort als grundsätzlich geeignet für ein Hochhaus an.“ Ist das ein verbales Friedensangebot an die DEVK? Es ist allerdings noch keine Aussage, wie hoch das Haus sein könnte. Die Stadt sagt aber auch: „Letztendlich entscheidet die Politik auf Grundlage des geplanten Wettbewerbes und dessen Ergebnisses.“

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Ohnehin muss die Politik ja beteiligt sein und die Pläne genehmigen, aktuell ist aber Sommerpause. Einen Grundsatzbeschluss der politischen Gremien peilt die Stadt für dieses Jahr an, sie bringt das Thema nach der Sommerpause auf die Tagesordnung.

Zens sagt: „Nach wie vor hoffen wir auf eine schnelle und konkrete Einigung mit dem Baudezernat Köln. Die Umsetzung an unserem jetzigen Standort würden wir bevorzugen, allerdings zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass eine Absprache mit den Verantwortlichen der Stadt schwierig ist.“