Köln – Der Buchtitel zeugt auf jeden Fall von gesundem Selbstbewusstsein: „Wo mir sin es Kölle!“ heißt der Band zum 50. Geburtstag der Höhner, den Peter Feierabend zusammen mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ herausgegeben hat.
Entstanden ist eine reich bebilderte Enzyklopädie, die sich mit der Geschichte der Band aus Sicht der Musiker auseinandersetzt, diese aber weniger linear als nach Themen geordnet aufzeigt. Zahlreiche Beiträge mehr oder weniger bekannter Menschen, die die Höhner während ihrer wechselvollen Karriere getroffen haben, verbinden sich zu einem bunten Mosaik aus 1000 Geschichten.
Wolfgang Bosbach hatte Angst, dass die Höhner Eier legen
So berichtet der Politiker und bekennende Karnevalsfan Wolfgang Bosbach von seiner ersten „Höhnerhoff“-Begegnung 1972: „In einem Anfall kollektiven Wagemuts zwängen sich vier wackere Barden des heimischen Liedguts pünktlich zum Beginn der 5. Jahreszeit unerschrocken in Hühnerkostüme“, schreibt der Bergisch Gladbacher augenzwinkernd. „Mein erster Gedanke war: Nicht, dass die gleich noch Eier legen!“
Der frühere Gürzenich-Gastronom Jochen Blatzheim bekennt, nur zweimal in seiner 49-jährigen Karriere geschockt gewesen zu sein: „Das erste Mal, als die Bläck Fööss vor ihrem Auftritt Schuhe und Socken ausgezogen haben. Der zweite Schock war dann, als eine Horde von Idioten, wie ich sie genannt habe, in Hühnerkostümen auf die Bühne gestürmt ist.“ Heute ist Blatzheim Ehren-Hohn und sagt: „Jungs, bleibt bitte so, wie ihr seid.“
Frank Schätzing über die Kölner Höhner-Statistik
Erfolgsautor Frank Schätzing nähert sich dem Federvieh von der statistisch-wissenschaftlichen Seite sati(e)risch: „Da das Herz beim Kölner bekanntlich den Kopf ersetzt, der vornehmlich zum Singen und Biertrinken diene, existierten ergo sehr wohl sechs Höhner pro Kopp, gesamtheitlich somit sechs Millionen Höhner, und seit der multimedialen Verhöhnerung durch Roncalli und Carmen Nebel sogar noch etliche Millionen mehr.“
Fußballidol Lukas Podolski schreibt: „Eure FC-Hymne ist absolute Champions League.“ Pierre Littbarski bekennt, „dass ich mich im Karneval bei euern Liedern fast bewusstlos schunkele“.
Und FC-Legende Toni Schumacher erinnert sich an gemeinsame Erlebnisse: „Nie werde ich vergessen, wie Janus Fröhlich vor dem ersten Auftritt zu mir kam und sagte: »Toni, mach dich nit verröck. Dat is janz einfach, du muss nur en rauchije Stimm han.« Zwei Zigarillos zog ich mir rein, das half, die Stimme war rauchiger als die von Rod Stewart.“
Auch die Kollegen würdigen die Band: Schlagersängerin Andrea Berg wird nie vergessen, dass die Höhner „für Hammer-Stimmung auf unserer Hochzeit sorgten“. Und Maite Kelly erinnert sich an ihre sechs Auftritte als Höhnerin, als sie den erkrankten Henning Krautmacher vertrat.Höhner #50, „Wo mir sin es Kölle!“ , 224 Seiten, Verlag Berg & Feierabend, kostet 29,95 Euro und ist im Shop des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erhältlich unter shop.ksta.de