„Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“: Die Höhner wehren sich gegen die Kritik einer Anwohnerin des Lindner-Hotels. Dieses Lied werde weiterhin gespielt, ein anderes lässt die Band vorerst ruhen.
„Lecker Mädche“ sexistisch?Höhner wehren sich gegen Kritik, aber spielen anderen Song vorerst nicht
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Die Höhner, hier beim Musikvideo-Dreh zu ihrem neuen Song „Prinzessin“, können die Kritik an ihrem alten Song nicht nachvollziehen.
Copyright: Laura Schmidl
Über die Beschwerde einer einzigen Frau scheint derzeit die ganze Stadt zu reden: Ist das Höhner-Lied „Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ sexistisch? Nicht nur in den sozialen Netzwerken wird darüber eifrig diskutiert; der überwiegende Teil reagiert dabei mit Unverständnis: Da kenne sich jemand in der kölschen Kultur und Sprache nicht aus, heißt es vielfach.
Der Song-Titel als Werbeslogan für die Bar im Lindner-Hotel an der Magnusstraße suggeriere keineswegs, dass man dort neben Blutwurst und Bier auch junge Mädchen bekomme. „Lecker Mädche“ stehe in der kölschen Mundart für eine schöne, nette oder angenehme Frau – egal welchen Alters, betonen ebenso die Höhner.
Am Sonntag kam es vor dem Lindner-Hotel sogar zu einer Demonstration. Laut EXPRESS.de versammelten sich etwa 40 Frauen im Karnevals-Outfit und sangen den kölschen Evergreen. „Wir wollten ein lebensbejahendes und jeckes Zeichen setzen, dass der Höhner-Song ganz und gar nicht frauenfeindlich ist“, wird Initiatorin Susi Spölgen zitiert.
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Höhner verzichten auf Song aus dem Jahr 2001
Wie Sänger Patrick Lück gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte, werde die Band das Lied auch weiterhin spielen. Allerdings gebe es ein anderes, das die Höhner vorerst ruhen lassen. „Immer freundlich lächeln“ aus dem Jahr 2001 – „das passt aktuell nicht so richtig in die Zeit“, so Lück zu dem Lied, in dem unter anderem Chinesen aufs Korn genommen werden. „Immer freundlich lächeln, immer vergnügt / Auch wenn du eins auf die Flesse kliegst! / Immer freundlich lächeln, immer vergnügt / Immer freundlich lächeln, genügt“, lautet der Refrain.
Grundsätzlich stehe man aber auch zu dieser Nummer. „Es geht in vielen Karnevalssongs um Satire“, sagt Lück. Davon lebe der kölsche Fastelovend und sei daher auch so beliebt.
Bislang habe es nie derartige Beschwerden gegeben. Auch das Höhner-Lied „Dicke Mädchen haben schöne Namen“ aus dem Jahr 2001 gilt wie viele andere zum Standardrepertoire kölschen Liedguts. Vor Baubeginn der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn hat die KVB die drei Tunnelbohrmaschinen nach den drei „dicken Mädchen“ Tosca, Rosa und Carmen benannt.