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EinsturzgefahrMieter am Hohenzollernring mussten Gebäude schlagartig verlassen

Lesezeit 2 Minuten
Die Bar Chilli Vanilli am Hohenzollernring ist mit Zäunen abgesperrt.

Das Chilli Vanilli am Hohenzollernring ist wegen Einsturzgefahr abgesperrt.

Am Donnerstag standen plötzlich Ordnungsamt und Feuerwehr vor der Tür. Eine Bar und ein Start-up dürfen seitdem nicht mehr in ihr Haus.

Die Szenerie hat etwas von einem Tatort. Die Tür zum Gebäude am Hohenzollernring ist versiegelt, das Gebäude mit Bauzäunen weiträumig abgesperrt. Wer als Fußgänger hier vorbei will, muss einen großen Bogen um das Haus machen, in dem die Bar „Chilli Vanilli“ und das Start-Up-Unternehmen „Pagopace“ ihren Sitz haben.

Ganz so dramatisch ist die Lage nicht. Und doch haben die Mieterinnen und Mieter des Hauses ein Schrecken bekommen, als am vergangenen Donnerstag plötzlich Feuerwehr und Ordnungsamt vor der Tür standen und sie schlagartig das Haus verlassen mussten. Der Grund: Verdacht auf Einsturzgefahr.

Stadt Köln sieht „Gefahr für Leben und Gesundheit“

Eyice İdris, Betreiber des „Chilli Vanilli“, schilderte gegenüber dem „Express“ den Vorgang so: Am Nachmittag sei ein Statiker, offenbar vom Vermieter beauftragt, in seine Bar gekommen und habe die Gemäuer des Gebäudes kontrolliert. Weil er Mängel feststellte, zog er Bauaufsichtsamt, Feuerwehr und Ordnungsamt hinzu. Ein weiterer Statiker, diesmal von der Stadt, bestätigte den Anfangsverdacht und verhängte ein Betretungsverbot. Daraufhin musste İdris seine Gäste bei laufendem Betrieb vor die Tür setzen und sein Geschäft schließen.

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Auf Anfrage bestätigt die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass am Donnerstag das Ordnungsamt über die Statikprobleme informiert worden war und einen Riss in der Kellermauer gefunden hat. Nach einer Ortsbegehung durch den Statiker habe man schnell handeln müssen: „Sofortige Maßnahmen waren hier notwendig, da es um eine Abwehr von im Raum stehender Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen ging.“ sagt eine Sprecherin der Stadt.

Auch Lukas Schmitz, Geschäftsführer des Start-ups „Pagopace“, fiel aus allen Wolken, als er und seine Mitarbeitenden plötzlich das Büro räumen mussten: „Ich dachte, ich wäre in einer Folge ‚Verstehen Sie Spaß?‘“

In Absprache mit der Stadt durfte das „Pagopace“-Team am Montag kurz in das Büro zurückkehren, um die wichtigsten Gegenstände abzuholen. Einen vorübergehenden Arbeitsplatz hat „Pagopace“ in Nippes gefunden. So könne das Geschäft bis auf Weiteres aufrechterhalten werden. „Dafür sind wir der Stadt dankbar, die Kommunikation verlief sehr transparent.“ Dass es zu der Kontrolle kam, ist für ihn keine Überraschung: „Es ist ein sehr altes Haus, von daher finde ich es in Ordnung, wenn es regelmäßig kontrolliert wird.“

Wann die Mieter wieder einziehen können, kann die Stadt noch nicht sagen, zunächst müsse die Standsicherheit wiederhergestellt werden. Wie lange die Arbeiten dauern, ist noch unklar. Am Mittwoch hat Schmitz vom Statiker der Stadt allerdings erfahren, dass die Arbeiten mindestens noch zwei Wochen in Anspruch nehmen werden.