Köln – Ob Domblick aus dem Whirlpool, marmorverzierter Fußboden oder begehbarer Kleiderschrank: Wer in einem der knapp 300 Kölner Hotels absteigt, kann sich manch exklusives Detail aussuchen oder gleich das ganze Zimmer umgestalten lassen – wenn denn der Geldbeutel mitmacht.
Die Preise pro Nacht und Person liegen in den Luxushäusern oft im vierstelligen Bereich – vor allem bei Großereignissen wie Karneval, wichtigen Messen oder den Kölner Lichtern können die Preise variieren.
Vom Touristen aus Fernost über Geschäftsleute bis hin zum Weltstar – die verschiedenen Hotels locken mit ihren 33.000 Betten die unterschiedlichsten Gäste an. So gibt es hinter den Zimmertüren nicht nur viel Luxus, sondern auch manche skurrile Geschichte, manches Geheimnis.
Wobei das Sight-Seeing-Objekt Nummer eins bei fast jedem Gast der Dom ist. Klar, dass die Entfernung vom Hotel bis zur Kathedrale eine große Rolle spielt. Direkt daneben wohnen? Oder doch von der anderen Rheinseite aus den Blick auf das Panorama genießen? Auch diese Antworten spiegeln sich im Preis wider.
Welches Hotel hat was zu bieten? Wir haben sechs der exklusivsten Zimmer besucht – von der Luxus-Suite bis hin zum vergleichsweise noblen Jugendherbergszimmer.
Excelsior Hotel Ernst: Alle Wünsche werden erfüllt
Kronleuchter, Mamorböden und antike Möbel - Luxuriöses Ambiente erwartet die Gäste, zu denen auch schon die "Queen of Pop" Madonna gehörte, in der Excelsior-Suite. Diese besteht aus einem Schlaf- und Wohnbereich, einem separaten Ankleidezimmer sowie einem Haupt- und Gästebad.
Wem die 80 Quadratmeter mal nicht ausreichen, kann die Wohnfläche durch ein zusätzliches Zimmer erweitern. Sowieso ist hier kein Wunsch eines Gastes zu skurril. Mit dem nötigen Kleingeld kann sogar das Zimmer einmal komplett umgestaltet werden. Im Schlafzimmer liegt daher mittlerweile Parkett statt Teppich auf dem Boden. Absolutes Highlight: Der direkte Blick auf den Kölner Dom.
Hyatt Regency: Baden mit Dom-Blick
John F. Kennedy selber hat zwar nicht in der gleichnamigen Präsidentensuite übernachtet. Dafür aber einer seiner Nachfolger: Bill Clinton. Und auch der "King of Pop" Michael Jackson hat die 180 Quadratmeter große Suite am Kennedy Ufer bereits für einen seiner Köln-Besuche genutzt: Die zwei gläsernen Hirsch-Skulpturen, die vor der Schlafzimmertür auf zwei Sockeln stehen, hätte er am liebsten gleich mitgenommen.
Ein absolutes Highlight neben eingebautem Kamin, schwarzem Flügel und begehbarem Kleiderschrank: Der Whirlpool im Badezimmer, von dem aus man den Kölner Dom sehen kann. Ein Dampfbad sorgt dabei für zusätzliche Entspannung.
Savoy: Luxus auf asiatisch
Bodentiefe Fenster, Blick auf den hauseigenen Garten, Duo-Whirlpool im Bad: In der Orchideensuite, dem Prunkstück und größten Zimmer des Hauses, residieren Gäste besonders nobel. Die Details im ostasiatischen Stil wie das riesige Acrylbild über dem Bett hat die Mutter der Hotelmanagerin gestaltet.
Schauspieler Götz George ging als Stammgast ein und aus. Vor seinem ersten Besuch soll er seinen Fahrer zur Umkehr aufgefordert haben. Das Umfeld am Eigelstein war ihm wohl zu zwielichtig.
Steigenberger: Beliebt bei Geschäftsleuten
Viele Geschäftsleute steigen im Hotel am Rudolfplatz ab und nutzen einen der acht Tagungsräume. Weil die Suite über ein Gäste-WC verfügt und der Schlafbereich abtrennbar ist, wird der lange Tisch im Wohnbereich für bis zu zwölf Personen oft für geschäftliche Meetings oder Abendgesellschaften genutzt.
Kürzlich hat sich ein Gast aus dem arabischen Raum trotz des festen Aufschlags auf den normalen Zimmerpreis für mehrere Monate eingebucht, um sich in Köln ärztlich behandeln zu lassen.
Hilton: Eine Suite über zwei Etagen
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Kölner Hauptbahnhof nutzen das Zimmer 723 in der 7. Etage vor allem Geschäftsleute.
Die Duplex-Suite im ehemaligen Postscheckamt in der Marzellenstraße erstreckt sich dabei gleich über zwei Etagen – die Treppe führt vom Wohnbereich direkt ins modern eingerichtete Schlafzimmer, in dem bereits DJ Martin Solveig, Schlagerstar Helene Fischer oder Hotelerbin Paris Hilton selbst übernachtet haben. Sehr zentral gelegen, allerdings ohne Domblick.
Jugendherberge Riehl: Kleine Preise, tolles Panorama
Wer hier übernachten will, muss Mitglied im exklusiven Klub des Jugendherbergswerks sein. Dem Ruf der kärglichen Absteige tritt das Haus in Riehl mit gut ausgestatteten Zimmern und spektakulärem Rheinpanorama entgegen.
Dass das Zimmer gerade wegen des Blicks aus dem siebten Stock einst für Partys bei den Kölner Lichtern genutzt wurde, missfiel Herbergsvater Steffen Minas allerdings. Der wohnt zwei Zimmer weiter, seit er vom Luxushotel Interconti auf der Düsseldorfer Kö hierher kam.