Kölner Initiative überreicht PetitionWird die Kalker Hauptstraße bald autofrei?
Kalk – „1000 Stimmen wären natürlich besser, aber 605 in gut zwei Wochen sind doch auch schon ganz gut“, sagte Jan Schlagenhauf, als er Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer vom Ergebnis der Online-Petition zur Zukunft der Kalker Hauptstraße unterrichtete. Die 605 Petenten hatten der Erklärung des Bündnisses „Verkehrswende Kalk“ zugestimmt, in der es klipp und klar heißt: „Unser Ziel ist eine autofreie Kalker Hauptstraße.“
Schlagenhauf ist Mitglied dieses Bündnisses aus drei Initiativen, das die Petition kürzlich unter dem Eindruck von Protesten der Standortgemeinschaft Kalk gestartet hatte. Die Geschäftsleute befürchten, dass die zwecks Verkehrsreduzierung und Verbesserung der Lebensqualität diskutierte mögliche Umwandlung eines Teils der Kalker Hauptstraße in eine Einbahnstraße zu einem deutlichen Rückgang ihres Umsatzes führen würde.
Geschäftsleute warnen vor Ladensterben – Bündnis widerspricht
Weil auch die Bezirksvertretung Kalk (BV) die Einbahnstraßen-Lösung nicht ausschließen möchte, hatten sich die Geschäftsleute mit einem offenen Brandbrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer gewandt. Darin warnen sie eindringlich vor einem „Ladensterben“, sollte der motorisierte Verkehr künftig nur noch in eine Richtung fahren dürfen.
In einem eigenen offenen Brief, der die Petition begleitet, widerspricht das Bündnis „Verkehrswende Kalk“ diesen düsteren Prognosen und geht von einer Belebung der Einkaufsstraße durch die erhofften Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer aus. Und setzt noch einen drauf: Ganz „autofrei“ soll die Kalker Hauptstraße nun werden. „Sieben Initiativen haben diesen offenen Brief unterschrieben“, berichtete Jan Schlagenhauf, der Claudia Greven-Thürmer den Brief noch einmal in Anwesenheit zahlreicher Vertreter dieser Initiativen vor Ort an der Kalker Hauptstraße überreichte.
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Die Bezirksbürgermeisterin zeigte sich erfreut über das Engagement der Bürger, betonte aber, dass nun zwar zwei Gruppen ihre konträren Ansichten kundgetan hätten, die Meinung eines großen Teils der Bevölkerung aber noch gar nicht eingeholt sei. Greven-Thürmer verwies darauf, dass die Verwaltung zu diesem Zweck eine umfassende Bürgerbeteiligung angesetzt hat, die möglichst viele Anwohner ansprechen soll: „Die Formate, mit denen dies erreicht werden kann, müssen so vielfältig sein wie die Bewohnerschaft in Kalk.“ (hwh)