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Einziges Kino im RechtsrheinischenEin Jahr Kalker Lichtspiele – schwieriger Start

Lesezeit 3 Minuten

Felix Seifert und Jennifer Schlieper führen die „Lichtspiele Kalk“ seit einem Jahr.

Kalk – Zwar fehlen die Lichtanzeige vor dem Stadtteilkino und der Balkon im Kinosaal noch. Doch den Betrieb haben die Kalker Lichtspiele schon längst aufgenommen. Seit fast einem Jahr zeigen die beiden Betreiber Jennifer Schlieper und Felix Seifert täglich zwischen drei und fünf Vorstellungen. Mit dabei sind aktuelle Spielfilme, aber auch ungewöhnliche und künstlerisch anspruchsvolle Filme. Erst jetzt haben Schlieper und Seifert es geschafft, das Kino auch offiziell mit Vertretern der Stadt wie Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Förderern der Film- und Medienstiftung und der Filmförderungsanstalt zu eröffnen.

„Endlich gibt es mal wieder den Duft von frischen Popcorn im Rechtsrheinischen“, freute sich Scho-Antwerpes bei der Eröffnungsfeier. Denn die Kalker Lichtspiele sind das erste Stadtteil-Kino auf der „Schäl Sick“ seit Mitte der 1980er Jahre. Besonders gut laufen derzeit die Kinderfilme und die Sonderveranstaltungen.

Die Theke im Eingangsbereichs des Kinos lädt die Besucher zum Verweilen ein (l.). Plakate von Filmklassikern hängen an der Wand (r.).

Seit Jahren organisiert Kollege Seifert die unkommerzielle Filmreihe „Something Weird Cinema“, die bisher im „Filmhaus“ an der Maybachstraße lief. Inzwischen ist die Reihe mit nach Kalk umgezogen. In der Reihe „Cinemania“ zeigen die beiden zudem Repertoire-Filme. Mit dabei sind sowohl Filmklassiker, aber auch Filmentdeckungen abseits des Kanons.

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Eine richtige Bilanz kann Schlieper nach knapp einem Jahr noch nicht ziehen. Denn im Rekord-Sommer seien weniger Menschen als üblich ins Kino gekommen. Jetzt während der dunklen Jahreszeit zöge es wieder mehr Menschen ins Kino. Besonders treu seien die Kalker Kinder. Sogar vor einem alten Filmklassiker seien einige Kinder nicht zurückgeschreckt.

„Die haben teilweise sogar länger durchgehalten als die Erwachsenen“,sagt Schlieper vor dem Publikum im Saal mit den roten Kinosesseln und lachte. Rund 87 Menschen finden Platz in dem Saal. Eigentlich sollten es 95 sein, doch noch ist der Balkon nicht ausgebaut. „Es ist noch lange nicht fertig“, sagt Seifert.

Langes Wartes auf Genehmigungen

Ob im Foyer frisch gemachtes Popcorn verkauft wird und die Gäste auf die große Leinwand schauen können, stand lange auf der Kippe. Eigentlich hatten sich die Betreiber schon vor vier Jahren auf eine Annonce in einem Fachmedium gemeldet. Doch erst im Dezember 2017 nahm das Kino den Betrieb auf. Lange mussten sie auf Genehmigungen warten. Die tatsächliche Bauphase dauerte hingegen nur wenige Monate, die Handwerker seien selbst sehr engagiert gewesen. „Den Eröffnungstermin mussten wir einige Male nach hinten verschieben“, verriet Schlieper.

Im Hintergrund der Feier lief eine Bildershow mit Fotos der Baustelle. Noch wenige Tage vor dem 22. Dezember, an dem das Kino seine Türen öffnete, regnete es in das Gebäude hinein. „Die Leinwand ist nass geworden, sie hat es aber glücklicher Weise gut überstanden“, erzählte Schlieper. Schon lange hatten die beiden geplant, einmal ein Kino zu führen. „Manchmal komme ich mittags her und kann es kaum glauben“, erzählt Schlieper.

Das Kino „Lichtspiele Kalk“ befindet sich an der Kalk-Mülheimer Straße 130-132 in Kalk. In dem Saal finden 87 Zuschauer Platz.

www.lichtspiele-kalk.de