Unbekannte haben die Gewächse der Bank-Beet-Kombination an der Ecke Nassaustraße / Wattstraße abgeknickt. Die Stiftung „Kalk gestalten“ hat Anzeige erstattet.
„Dafür habe ich kein Verständnis“Wanderbäume in Humboldt-Gremberg wurden zerstört
Ein trostloses Bild bietet sich derzeit an der Ecke Nassaustraße/Wattstraße: Alle Bäumchen auf den vier Bank-Beet-Kombinationen der Wanderbaumallee, die dort seit gut drei Wochen stehen, wurden umgeknickt. Ein Fall von Vandalismus, den sich Anwohner Jan Schlagenhauf nicht recht erklären kann. „Parkdruck gibt’s hier zwar, aber der wird höchstens mal sonntagsnachts zum Problem. Vorher standen die Wagen mal in Kalk-Nord, da ist es viel schlimmer.“
Im vergangenen Herbst hatte die Stiftung Kalk Gestalten und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) im Bezirk Kalk eine eigene Wanderbaumallee an den Start gebracht. Sie soll in den spärlich begrünten Straßen für mehr Lebensqualität sorgen. Dazu dienen auch die Sitzgelegenheiten auf den Anhängern, dort können Passanten Platz nehmen. Gesetzlich ist das kein Problem, die Anhänger dürfen für jeweils sechs Wochen auf Pkw-Parkplätzen abgestellt werden.
Schüler des Berufskollegs nutzten die Bänke der Wanderbaumallee
„Vielleicht müsste man entsprechende Hinweise an den Wagen anbringen, bisher gibt‘s nur einen QR-Code, der ist wohl nicht niederschwellig genug“, meint Schlagenhauf, der in verschiedenen Initiativen in Kalk und Humboldt-Gremberg aktiv ist und auf Anfrage die Patenschaft für die Wanderbaumallee in der Nassaustraße übernommen hatte. „Ich habe das einigen Anwohnern auch erklärt, aber natürlich nicht alle erreicht.“
Bislang sei das Interesse an den Angeboten der Wanderbaumalle allerdings nicht übermäßig groß gewesen: „Aber das Wetter war ja auch nicht gut, immerhin haben sich dort hin und wieder Schüler des nahen Berufskollegs hingesetzt“, erzählt er.
Joachim Spangenberg vom Vorstand der Stiftung Kalk Gestalten bestätigt, dass diese Form des Vandalismus an der Kalker Wanderbaumallee zum ersten Mal aufgetreten sei: „Einmal wurde ein Apfelbaum ausgegraben, den hat der Täter jetzt wahrscheinlich im Garten stehen. Aber so etwas noch nicht, dafür habe ich auch kein Verständnis.“
Die Stiftung hat nun Anzeige gegen Unbekannt gestellt, aber ob die Täter ermittelt werden können, ist höchst ungewiss. Für die Zeit von Mitte Dezember bis in den März hinein wird die Wanderbaumalle in ein Winterquartier verbracht, voraussichtlich in den Innenhof der Abenteuerhallen. Dort ist auch Platz für Ausbesserungsarbeiten. „Das Geld für neue Bäume stellt die Stiftung zur Verfügung“, so Spangenberg, der auch im Bundesvorstand des BUND sitzt. „Wir lassen uns doch nicht unterkriegen.“