Mit Planungsstudios in City-Lage erweitert Ikea sein Angebot um ein neues Konzept – nun soll auch Köln solch eine Filiale bekommen.
Eröffnung „voraussichtlich in diesem Jahr“Ikea plant Filiale in Kölner Einkaufszentrum
In Köln gibt es bereits zwei Ikea-Filialen, demnächst soll eine weitere dazu kommen. Der Möbelhändler hat angekündigt, dass voraussichtlich noch in diesem Jahr ein sogenanntes Planungsstudio eröffnet werden soll. Dort können sich Kunden etwa beim Kauf von Küchen beraten lassen. Angedacht hatte Ikea sogenannte Store-Formate in der Innenstadt bereits vor fünf Jahren.
Das künftige Studio soll auf einer 350 Quadratmeter großen Fläche in den Köln Arcaden in der Kalker Hauptstraße entstehen. Während die zwei etablierten Ikea-Einrichtungshäuser mit den Standorten Am Butzweilerhof und Köln-Godorf beide linksrheinisch liegen, werde nun auch die rechte Rheinseite abgedeckt, teilt das Unternehmen mit.
Ikea testet seit drei Jahren kleine Studios
In Deutschland gibt es bereits acht sogenannte Planungsstudios, das erste öffnete bereits 2020 in Berlin, inzwischen sind vier weitere Filialen in der Hauptstadt hinzugekommen. Weitere Standorte sind München und Ravensburg. Der Möbelhändler hält dort einen Teil seines Sortiments bereit, damit Kunden ausprobieren und sich inspirieren lassen können. Ikea-Deutschlandchef Walter Kadnar hatte zuletzt bei der Bilanzvorlage im Herbst bekräftigt, weitere Standorte eröffnen zu wollen.
„Die Ansiedlung von Ikea in Kalk bedeutet eine Belebung für den Handel in Köln“, sagt Jörg Hamel, Geschäftsführer beim Handelsverband NRW Aachen-Düren-Köln. „Es ist gut, wenn Konzerne dieser Dimension auch in den Innenstädten präsent sind. Kunden, die bislang immer in die Peripherie gefahren sind, haben dadurch die Chance, innerstädtisch
Angebote einzuholen und zu vergleichen.“ Den Schritt des schwedischen Möbelunternehmens, vermehrt auf kleinere Ladenlokale zu setzen, hält Hamel für „zeitgemäß und konsequent“.
Um Produkte wie Küchen zu verkaufen, bedürfe es keiner großen Ladenflächen mehr. „Die digitalen Möglichkeiten bringen es mit sich, dass in Showrooms mit virtuellen Realitäten auch Küchen begehbar sind, die nicht im Original vor Ort sind.“ Die Zeiten „von Neuansiedlungen riesiger Verkaufsflächen, über deren Bau Stadträte jahrelang diskutieren, sind vorbei“, so Hamel.
Weitere Ikea-Läden auf Galeria-Karstadt-Flächen denkbar
Walter Kadnar begründete gegenüber der „Bild am Sonntag“ die Strategie von Ikea: „Wir haben seit circa drei Jahren auch kleinere Formate getestet und waren so erfolgreich, dass wir jetzt in diese Richtung weitergehen. Um es ganz klar auszusprechen: Wir wollen solche Planungsstudios in ganz Deutschland.“
Kadnar schloss nicht aus, dass künftig auch Flächen in aufgegebenen Kaufhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof infrage kommen. Die neuen Galeria-Eigentümer wollen von den 92 Filialen mehr als 70 fortführen.
Ikea ist Deutschlands größter Möbelhändler und beschäftigt knapp 20.000 Menschen
Ikea ist Deutschlands größter Möbelhändler und beschäftigt fast 19.500 Menschen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 (bis Ende August) hatte Ikea Deutschland die Umsatzeinbußen der Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Der Erlös wuchs nach Unternehmensangaben um 13,3 Prozent auf gut 6,4 Milliarden Euro.
Die Zahl der Besucher in den Einrichtungshäusern stieg bundesweit um rund 11 Prozent auf 81,8 Millionen. Der Rekord von etwa 97 Millionen Besuchern von vor der Pandemie wurde aber verfehlt. Ikea versucht auch mit Preissenkungen für bestimmte Produkte gegenzusteuern. In der „Bild am Sonntag“ kündigte Kadnar angesichts günstigerer Einkaufspreise weitere Reduzierungen an. (jla und uk mit dpa)