Die Spuren führen ins Rockermilieu. Drei Monate nach dem Mord kam es in Ostheim zu einer ähnlichen Tat.
Köln-KalkNach Mord vor Fitnessstudio sucht die Polizei nun in den Niederlanden nach dem Täter
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Nun fahndet die Polizei mit Fotos auch in den Niederlanden nach dem Mann, der einen 32-Jährigen in Köln-Kalk erschossen haben soll.
Copyright: Polizei Köln
Die Polizei fahndet nun in den Niederlanden nach dem Mörder, der am 22. Oktober vergangenen Jahres den 32-jährigen Davide K. vor einem Fitnessstudio in Köln-Kalk erschossen hat. Nach aktuellem Ermittlungsstand soll der Gesuchte Verbindungen in die Niederlande haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Am Dienstagabend sollen Fahndungsfotos in der Fernsehsendung „Opsporing Verzocht“ des tatverdächtigen E-Scooter-Fahrers gezeigt werden. Die Sendung entspricht der deutschen Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“.
Die Hintergründe des Mordes sind nach wie vor unklar, die Spuren führen allerdings ins Rockermilieu. Der Mord hatte sich angekündigt, das Umfeld des Mannes war im Sommer wiederholt Ziel von Anschlägen gewesen.
Spuren führen ins Rockermilieu
Am 29. August hatten Unbekannte mit einer Maschinenpistole mehrere Schüsse auf das Haus einer Bekannten von K in Ostheim abgegeben. Am 6. September fielen dann ebenfalls Schüsse auf ein Haus in Hürth-Kalscheuren, das sich in der Nähe der Wohnung des 32-Jährigen befindet. Und auch die Handgranate, die am 17. September unter einem ausgebrannten BMW X6 in Ostheim entdeckt worden war, „steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen, in denen der Getötete als Ziel der Angriffe geführt wird“, teilten die ermittelnden Behörden damals mit.
Zwischenzeitlich stand Davide K. sogar unter Polizeischutz, doch er zeigte sich nicht kooperativ mit der Polizei. Zum Verhängnis wurde dem Mann offenbar sein Instagram-Account. Dort teilte er in Echtzeit mehrere Videos, in denen er in dem Fitnessstudio in Kalk trainiert, vor dem er wenig später erschossen wurde.
Am 29. Januar kam es in einem Kiosk in Ostheim zu einer ähnlichen Tat: Dort schoss ein ebenfalls maskierter Mann fünfmal auf den 33-jährigen Kiosk-Betreiber. Auch er flüchtete auf einem E-Scooter vom Tatort. Das Opfer überlebte schwerverletzt. Die Polizei prüft Verbindungen zwischen den beiden Taten, denn der Kiosk-Betreiber und Davide K. kannten sich laut den Ermittlern gut.
Erst am Montag vermeldete die Polizei dank einer ähnlichen Fahndung in den Niederlanden einen Ermittlungserfolg: Der 16-jährige Verdächtige, der am 16. September voriges Jahr einen Sprengsatz vor dem Nachtclub Vanity auf dem Hohenzollernring gezündet haben soll, hat sich der Polizei Köln gestellt. Der Jugendliche habe sich bereits seit einiger Zeit im Fokus der Ermittlungsgruppe „Fusion“ befunden, die eine ganze Serie von Sprengstoffanschlägen in Köln bearbeitet. Verbindungen zwischen der Sprengstoffserie und dem Mord an Davide K. gibt es laut aktuellem Ermittlungsstand allerdings nicht.