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Straßenfest„Tag des guten Lebens“ zeigt, wie kunterbunt die Welt in Kalk ist

Lesezeit 3 Minuten
Über die Mülheimer Brücke (r.) zum Bayer-Kreuz. Abendstimmung auf dem Kalkberg.

Über die Mülheimer Brücke (r.) zum Bayer-Kreuz. Abendstimmung auf dem Kalkberg.

Mit der Kombination von „Kalk Fest“ und „Tag des guten Lebens“ wurde Kalk zu einem lebendigen Stadtteil mit Fokus auf Nachbarschaftlichkeit und Gemeinsinn.

„Mit ‚Kalk Fest trifft Tag des guten Lebens‘ senden wir ein kraftvolles Zeichen für die Lebendigkeit unseres Stadtteils, für Verständigung, Nachbarschaftlichkeit und Gemeinsinn!“ Mit diesen Worten eröffnete Claudia Greven-Thürmer, Bezirksbürgermeisterin von Kalk, den Tag des guten Lebens vor der ehemaligen Kalker Post.

„Ein großer Teil des Stadtteils, das verkehrlich höchst belastete Zentrum, wird heute bewusst erfahrbar gemacht. Wir laden Sie herzlich zu einer Entdeckungsreise zu Fuß, mit Rikscha oder mit dem Fahrrad ein!“ In der Tat. Die Agora, die den Tag des guten Lebens organisiert, hatte die Kalker Hauptstraße gesperrt und tausende Einheimische und Auswärtige schlenderten über die Schlagader des Veedels.

„Kalk Fest“ wurde am selben Tag gefeiert

Die Agora kooperierte diesmal mit der Sozialraumkoordination, die verantwortlich ist für das „Kalk Fest“, das am selben Tag gefeiert wurde. „Ein gutes Miteinander bedeutet auch, Unterschiede zu akzeptieren und Spannungen aufgrund unterschiedlicher Lebensentwürfe auszuhalten und sie als Bereicherung zu sehen, anstatt sie als Hindernis zu betrachten. Einander zuzuhören, zu unterstützen und aufeinander Rücksicht nehmen und wenn es sein muss auch Position zu beziehen, sind wichtige Eckpfeiler eines guten Zusammenlebens“, sagte Alexander Tschechowski, Sozialraumkoordination Kalk.

Er lud ein, das Fest zu nutzen, um neue Bekanntschaften zu schließen und bestehende zu vertiefen. „Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Nachbarschaft ein Ort bleibt, an dem alle gern leben, wo sich jeder angenommen fühlt und wo wir zusammen stärker sind als allein.“

Kostenlose Samentütchen gab es auch am Tag des guten Lebens.

Kostenlose Samentütchen gab es auch am Tag des guten Lebens.

Der Tag stand unter dem Motto „Zeig mir deine Welt“. Auf der Hauptstraße stellten sich zahlreiche Initiativen vor. Der Kölner Radentscheid war vertreten, und Jan Schlagenhauf vom Bündnis „Verkehrswende Kalk“ warb unter anderem für weniger Autos im Veedel: „Wir setzen heute ein starkes bürgerliches Zeichen“, freute er sich über den Zulauf, den sein kleiner Stand verzeichnen konnte.

Unter dem Motto „Wir über Rossmann“ luden die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnungen über dem Drogeriemarkt Gäste ein, es sich auf Matratzen bequem zu machen und ins Gespräch zu kommen. Beste Aussichten boten sich denen, die auf den Turm von St. Marien stiegen. Entsprechend groß war der Andrang.

Auch der Kalkberg war zugänglich. Musik war von weitem zu hören aus dem Gemeinschaftsgarten Pflanzstelle. „Wir veranstalten hier alle zwei Wochen ein Free Food Event“, erklärte Lisa vom Organisationsteam. Jeder könne kommen und essen. Eine Spende für die Verköstigung sei gern gesehen, aber nicht Pflicht. Essen sei substanziell für ein gutes Leben. An diesem Samstag gab es frittierte Kochbananen.

Judith Gauß von der Agora zog ein durch und durch positives Fazit: „Viele Besucherinnen und Besucher, viele Gespräche. So hatten wir uns das erhofft.“