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Vor den Augen der PolizeiAktivisten besetzen Wohnhaus in Kalk

Lesezeit 2 Minuten
Hausbesetzung Kalk Dieselstraße

Das besetzte Haus in der Dieselstraße.

Köln – Eine angemeldete und zunächst ohne Probleme abgelaufene Demonstration ist am Nachmittag in Köln-Kalk aus dem Ruder gelaufen. Auf der Dieselstraße lösten sich einzelne Demonstrationsteilnehmer aus der Gruppe, die gegen die Wohnungs- und Immobilienknappheit in Köln demonstrierte, und stürmten vor den Augen von Polizisten, die die Demo begleitet hatten, in ein leerstehendes Wohnhaus.

Offenbar hatten sich zuvor schon Aktivisten in dem Haus befunden. Die Polizei Köln versucht derzeit, weiteren Personen den Zugang zu dem Haus zu versperren. Grundsätzlich laufe der Vorgang aber friedlich ab, so ein Polizeisprecher.

„Kollektiv Nestkampf“ gibt Stellungnahme ab

Als Initiatoren der Hausbesetzung bekennt sich das „Kollektiv Nestkampf“. „Wir positionieren uns deutlich gegen die aktuelle Wohnungspolitik und die Wohnraumsituation“, heißt es in einer Mitteilung.

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„Nestkampf ist ein Bündnis aus jungen Leuten hauptsächlich hier aus Kalk, die sich die zunehmende Gentrifizierung durch die Stadt und Immobilieninvestor*innen nicht mehr gefallen lassen“, heißt es weiter.

Das Haus in der Dieselstraße 15 stehe seit etwa zehn Jahren leer und es gebe keinerlei Bemühungen der Eigentümer, dies zu ändern. „Also haben wir es selbst in die Hand genommen“, schreiben die Aktivisten.

Dem widerspricht der Eigentümer des Hauses in einer eigenen Stellungnahme: „ Weder steht das Haus seit 10 Jahren leer, noch gehört es einem Investor. Das Objekt befindet sich seit einem Jahrhundert in Familienbesitz und soll jetzt, zusammen mit der angrenzenden Lagerhalle abgerissen werden um durch einen von der Eigentümerseite privat finanzierten Neubau mit ca. 30 Wohnungen ersetzt zu werden. Das 3-Parteien-Haus war bis Februar 2019 langjährig und vor allem sehr kostengünstig vermietet und der Neubau sollte direkt nach dem Auszug der Mieter noch in 2019 beginnen. Der aktuelle Leerstand ist lediglich dem langwierigen Bauantragsverfahren geschuldet.“

Die Aktivisten zu ihren weiteren Motiven: „Es werden zunehmend mehr Sozialwohnungen gebraucht und immer weniger erbaut. Menschen, welche sich die rasant steigenden Mietpreise in der Stadt nicht mehr leisten können, werden an den Stadtrand und in Außenbezirke verdrängt.“

Am Freitag werde es weitere Gesprächsrunden und Vorträge geben sowie ein Unterstützertreffen, bei welchem alle Helfer eingeladen seien, „um über ein weiteres Vorgehen zu sprechen.“ (red)