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Schule, Sportplatz und WohnenSo soll das Kölner Veedel Rath-Heumar wachsen

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Fußgänger sind nördlich der Rösrather Straße am Rather See noch ungestört unterwegs.

Rath-Heumar – „Die Vereine in Rath-Heumar brauchen eine Perspektive“, appellierte SPD-Bezirksvertreter Oliver Krems an die Kollegen aus den anderen Parteien. „Und wir ermöglichen eine Entwicklung des Ortsmittelpunkts von Rath-Heumar, wir können neue Wohnmöglichkeiten schaffen.“

Bebauungsplan soll aufgestellt werden

Seit Jahren wird über eine mögliche Nutzung des Areals am Rather See zwischen Brück-Rather Steinweg, Rather Kirchweg, dem westlichen Ortsrand von Rath und der Stadtbahntrasse diskutiert. Nun machte die Bezirksvertretung mit einer Mehrheitsentscheidung den Weg frei für eine Entwicklung des Gebiets in Krems’ Sinne: Ein Bebauungsplan soll aufgestellt werden mit dem Ziel, dort eine weiterführende Schule anzusiedeln und für Vereine des Jugend- und Breitensports Sportplätze anzulegen sowie eine Sporthalle zu bauen.

Sportvereine können sich freuen

Beim Rasensportverein Rath-Heumar (RSV) und dem TC Grün-Weiß Königsforst dürfte das Votum für Erleichterung gesorgt haben. Seit Jahren schon schwelen Konflikte mit den Anwohnern in der Umgebung ihrer jetzigen Sportplätze An der Burg. Die Pläne des RSV beispielsweise für einen dringend benötigten Kunstrasenplatz liegen seit Jahren auf Eis. Weil die Auflagen für eine Genehmigung den Sportbetrieb empfindlich belasten würden: Die erlaubten Grenzwerte für Verkehrs- und Lärmbelastungen wären nur schwer einzuhalten.

Areale fehlen

Auch regen die nun möglicherweise frei werdenden Grundstücke An der Burg nahe dem Ortszentrum und der Rösrather Straße die Fantasien der Stadtplaner an, denn im Veedel mangelt es eklatant an Arealen, die für neue Wohnungen oder Geschäfte zur Verfügung stünden. Das Stadtplanungsamt hatte in seiner Vorlage daher deshalb schon seine Zustimmung zur „Strategie der Bezirksvertretung“ signalisiert.

Auch mit dem Planungskonzept der Bezirksregierung, die den Regionalplan aufstellt und damit die grobe Richtung bei der Siedlungs-, Infrastruktur- und Freiraumentwicklung vorgibt, vertrügen sich die Vorschläge der Kommunalpolitiker, wie das Stadtplanungsamt mitteilte. In der direkten Umgebung der jetzigen Wiesen- und Ackerflächen befänden sich schließlich schon Häuser und Gewerbebetriebe, das Areal habe daher eine „deutlich geringere ökologische Wertigkeit als direkt im Freiraum gelegene Flächen“. Durch die KVB-Haltestelle Steinstraße sei der Bereich zudem bestens an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.

Grüne sind skeptisch

Dennoch löste die Entscheidung bei der Grünen-Fraktion sehr gemischte Gefühle aus. Deren Vorsitzende Manuela Grube wies darauf hin, dass in dem Gebiet Hochwassergefahr bestehe – eine Problemlage, die von der Bezirksregierung vor der Regionalplanänderung noch genauestens untersuchen wird. Zudem hatten die Grünen stets gefordert, dass sowohl die Schule als auch die Sportanlagen im südlichen Teilbereich des Gebietes zwischen Rösrather Straße und Bahntrasse untergebracht werden.

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Dies soll nun als eine mögliche Variante weiter untersucht werden. Daneben bleibt aber die andere Variante in der Diskussion: Die Ansiedlung der Sportplätze nördlich der Rösrather Straße, neben dem Rather See. Wie die Umsetzung konkret aussieht, hängt unter anderem davon ab, welche der notwendigen Grundstücke die Stadt ohne größere Schwierigkeiten erwerben kann.

Sorge vorm teuren Wohnen am See

Denis Badorf von der Linken-Fraktion der Kalker Bezirksvertretung, die ebenso wie die Grünen ihre Zustimmung verweigerte, hegte einen bösen Verdacht: Wenn die Wiesen und Ackerflächen erst einmal als „Siedlungsgebiet“ ausgewiesen sind, könnten findige Investoren auf die Idee kommen, dort „teure Wohnungen mit Blick auf den See“ hochzuziehen. Laut Verwaltungsvorlage dürfte das aber nicht zulässig sein: „Die vorgeschlagenen Flächen befinden sich im Nachtschutzbereich des Flughafens Köln/Bonn und stehen demzufolge für eine Wohnbebauung nicht zur Verfügung.“