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Wasserski, Seilbahn, BadestrandNeue Freizeitanlage am Rather See in Köln wird konkret

Lesezeit 4 Minuten
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Noch ist Baden im Rather See verboten. 

Rath-Heumar – André van den Höövel wartet. Er wartet schon zwölf Jahre, aber jetzt könnte es bald losgehen, meint er: „Ich habe das Gefühl, wir sind auf der Zielgeraden“, sagt der Kölner Unternehmer, „bald haben wir die Baugenehmigung.“ Van den Höövel möchte aus dem Rather See eine Freizeitanlage mit Wasserski-Anlage, Seilbahn und Badestrand machen und rund 3,5 Millionen Euro in seine Vision investieren. „Wenn alles gut geht, können wir die Saison 2022 mitnehmen.“

Rat gab grünes Licht

Jochen Ott, Landtagsabgeordneter der SPD, war auf seiner alljährlichen Wahlkreiswanderung am ehemaligen Baggersee vorbeigekommen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Nicht zuletzt, weil der tragische Ertrinkungstod eines Mädchens im Frühjahr erneut Fragen nach der Sicherheit rund um den See aufgeworfen hatte, der an heißen Tagen von vielen Bewohnern des rechtsrheinischen Kölns verbotenerweise als Freibad genutzt wird. „An dem Tag, als das Mädchen starb, waren etwa 1000 Leute auf dem Gelände, wie man hört. Das ist nicht gerade beruhigend“, so Ott. Nachdem in den vergangenen zwölf Jahren über die Zukunft des Sees lediglich diskutiert worden war, bewegte sich im Mai vergangenen Jahres tatsächlich etwas.

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Schon im Mai 2020 trafen sich Florian von Stein, Sprecher der Ei­gen­tü­mer, und Investor André van den Höövel am See. 

Gegen die Stimmen der Grünen, der Linken und der Ratsgruppe Gut, die eine zu starke Beeinträchtigung des Landschaftsschutzgebietes rund um das Gewässer befürchten, gab der Stadtrat grünes Licht für André van den Höövels Pläne. Ein erstes konkretes Ergebnis ist schon sichtbar: Um den See wurde ein Zaun hochgezogen. Der ist an einigen Stellen aber noch lückenhaft, denn wenn es um den Rather See geht, sind vier Grundstücksbesitzer – beziehungsweise Eigentümergemeinschaften – betroffen, die nicht immer gemeinsam vorgehen: „Wir werden aber bald mit den anderen über den Zaun reden“, kündigte van den Höövel an.

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Zaun wurde immer wieder zerstört

Ganz ohne Probleme sei die Errichtung des Zauns auf jenen Teilstücken, die er von einer privaten Eigentümergemeinschaft pachten möchte, auch nicht abgelaufen, berichtet der Investor. Immer wieder seien Pfähle aus den Fundamenten gerissen worden, Unbekannte seien nachts eingedrungen und hätten Tore und Container beschmiert: „Wir mussten zeitweise sogar einen Sicherheitsdienst mit der Überwachung des Geländes beauftragen“, berichtete André van den Höövel. Seine Pläne konnte er Ott jedenfalls schon einmal zeigen. Von der Rösrather Straße aus wird die Anlage angefahren, dort entsteht auch ein Parkplatz für etwa 350 Pkw.

Gebäude für Gastronomie und Duschen

Auf einer Landzunge am Westufer soll ein Gebäude für Gastronomie, Duschen und Umkleiden sowie als Startpunkt der Seilbahn errichtet werden. Der Badestrand wird sich von dort aus am West- und Südufer des Sees entlang ziehen, darauf verteilt sind Beachvolleyballplatz, Kinderspielplatz und Kiosk. Klar abgegrenzt wird der Strandbereich aber zu beiden Seiten von dem jenseits liegenden Landschaftsschutzgebiet, das etwa zwei Drittel des Gewässers und der umgebenden Natur umfasst – Betreten streng verboten.

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Nur für den Angelverein, der am Ostufer des Sees ein Grundstück hat, wird eine Ausnahme gemacht. Jochen Ott bedauerte, dass sich der Wunsch vieler Bürger, einen Rundweg für Spaziergänger um den See zu bekommen, aufgrund der strengen Vorgaben des Landschaftsschutzes wohl nicht werde realisieren lassen. Auf Nachfrage von Bert Pfeifer, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brück und Neubrück, bestätigte van den Höövel, dass das nahe am See gelegene Neubrücker Jugendzentrum „Enbe“ keinen direkten Zugang zum Ufer erhalten wird: „Wäre eine schöne Idee, aber der Teil unterhalb des Enbe liegt in diesem Landschaftsschutzgebiet, da können wir kein Tor in den Zaun machen. Wir denken aber darüber nach, wie wir die Jugendlichen hier einbeziehen können.“ Sechs Mitarbeiter möchte der Unternehmer fest einstellen, pro Saison könnten „80 bis 90 Aushilfskräfte“ auf 450-Euro-Basis hinzukommen.

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André van den Höövel hat einen Plan. 

Und die Räume der Gastronomie sollen auch außerhalb der Saison angemietet werden können, für Weihnachtsferien beispielsweise: „Die Aussicht auf den See ist natürlich toll, aber an den Uferbereich darf man dann nicht gehen.“ Das ist nur zwischen dem 1. April und dem 15. Oktober erlaubt, jeweils zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang - wenn es das Wetter zulässt. Bei den Eintrittspreisen für den Strand kalkuliert André van den Höövel derzeit mit einem Betrag zwischen 4 Euro und 4,50 Euro pro Tag für Erwachsene. „Wir wollen auf jeden Fall unter den Preisen der städtischen Freibäder bleiben.“