„Wir brauchen Wälder in Köln“, sagt Jochen Ott, Vorsitzender des Kreisverbands Köln der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), „aber es ist uns leider nicht überall möglich, große Wälder anzulegen, deshalb wollen wir an vielen Stellen kleine Oasen schaffen. Und das gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen“. Eine solche Oase wurde Ende Februar in Köln-Buchheim geschaffen.

Aufgeregt und voller Tatendrang pflanzten Schülerinnen und Schüler eine Waldinsel an der Bergisch Gladbacher Straße auf Höhe An St Theresia. Försterinnen und Förster der Stadt Köln hatten vorher Löcher in den Boden gebohrt. Die Kinder der GGS An St. Theresia, der Ferdinand-Lassalle-Realschule und der Nelson-Mandela-Schule setzten die jungen Bäume dann in die Löcher. Die Försterinnen und Förster halfen ihnen und achteten darauf, dass alle Bäume feststehen und ihre Wurzeln bedeckt sind.

Baumpflanzaktion in Köln-Mülheim

Fortan sollen die 960 heimischen Bäume dort zu einem kleinen innerstädtischen Mischwald heranwachsen und so ein Biotop werden, in dem Tiere leben können. „Sie wird eine Art Denkmal für ein heimisches Ökosystem“, sagte Edward Olson von der SDW begeistert. Die Begrünung soll das Stadtklima vor Ort positiv beeinflussen. „Sie wird den Stadtteil kühlen, für den Wasserrückhalt nützlich sein und das menschliche Wohlbefinden verbessern“, ist Olson sich sicher. „Die Waldinsel macht die Stadt Köln in der Zukunft lebenswerter“, sagte er, „und das klappt nur, wenn alle zusammen kommen“.

Die Pflanzung der Waldinsel ist ein Gemeinschaftsprojekt der SDW, der Schulen, des Grünflächenamts der Stadt Köln und der Firma Bauhaus, die das Projekt anlässlich ihres 65-jährigen Jubiläums fördert. „Wir haben eine Verantwortung nicht nur unseren Kunden gegenüber, sondern auch der Natur“, sagt Frank Meyer, stellvertretender Geschäftsführer von Bauhaus im Rheinland, „und deshalb halten wir die Waldinsel für sehr sinnvoll, zumal wir damit auch den Kindern das Thema Nachhaltigkeit von Klein an mitgeben können“.

Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor eine Einführung durch die Försterin und Waldpädagogin Anna Coker bekommen. Sie erklärte ihnen nicht nur, wie sie einen Baum richtig einpflanzen, sondern auch, warum Wälder wichtig sind und wie sie funktionieren. „Die Kinder in der heutigen Zeit mit der Natur in Verbindung zu bringen, ist eine wirklich gute Sache und es prägt sie“, erklärte Uwe Kurzweg, Schulsozialarbeiter an der Nelson-Mandela-Schule, „dadurch, dass die Kinder die Waldinsel selbst pflanzen, werden sie stolz sein. Das verbindet sie nachhaltig damit“.

Biodiversität und Klimaschutz: Waldinsel soll Stadtklima verbessern

Die Schülerinnen und Schüler werden nämlich genauso wie das Grünflächenamt für die Pflege der Waldinsel verantwortlich sein. „Wir werden immer wieder nach dem Rechten sehen, den Wald pflegen und hegen“, sagte Kurzweg. Die Waldinsel in Buchheim ist nun die zweite in Köln. Bereits in Ehrenfeld hatte die SDW eine kleine Oase geschaffen, die erste in Kooperation mit Bauhaus. Bundesweit sollen weitere folgen, wenn Flächen gefunden werden, gegebenenfalls auch in Köln. Dass jetzt der Bezirk Mülheim eine Waldinsel bekommen hat, freut die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Annika Hilleke besonders.

Treffpunkt fürs Veedel

Henriette Reker eröffnet Herler Platz in Buchheim

Von

Rika Kulschewski

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„Gerade hier an der Bergisch Gladbacher Straße ist das etwas ganz Besonderes“, sagte sie, „Es ist ein Ort zum Durchatmen, an dem wir ökologisches Wachstum, aber auch persönliches, individuelles Wachstum beobachten können. Er wird für Nachhaltigkeit in Buchheim sorgen, ökologische und soziale Nachhaltigkeit“.