AboAbonnieren

Tierschutzorganisation stellt StrafanzeigeTote Hunde in Köln-Rath: Sonderabteilung ermittelt gegen zwei Verdächtige

Lesezeit 2 Minuten
Eine von einem Holzzaun umgebene Wiese, auf der Polizei und Ordnungsamt am 14. Januar sieben Hundekadaver und 24 verwahrloste Hunde gefunden haben.

Auf diesem Gelände in Rath-Heumar fanden Einsatzkräfte am Sonntag (14.01.2024) tote und verwahrloste Hunde.

Die beiden mutmaßlichen Halter der sieben toten und 24 verwahrlosten Hunde sind für die Polizei bislang unauffindbar.

Nach dem Fund von sieben Hundekadavern und 24 teils völlig verwahrlosten, unterernährten Hunden auf einem verwilderten Grundstück in Köln-Rath/Heumar hat die Staatsanwaltschaft Dortmund die Ermittlungen übernommen, genauer gesagt: die in der Behörde angesiedelte Zentralstelle für die Verfolgung von Umweltkriminalität (Zeuk) in NRW. Die Abteilung wurde erst vor zweieinhalb Monaten geschaffen. Sie ist zuständig für landesweit herausgehobene Verfahren von Umweltkriminalität.

Udo Althoff, stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzvereines, ist Hundetrainer und hält der verängstigten Hündin Anna, die in Rath/Humar gerettet wurde, im Troisdorfer Tierheim eine Hand hin.

Hündin Anna wurde in Köln-Rath/Heumar gerettet und kam ins Tierheim nach Troisdorf. Udo Althoff, stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzvereines, ist Hundetrainer und kümmert sich um das verängstigte Tier.

„Dies gilt auch, wie hier, unter anderem für Fälle, in denen der Verdacht besteht, dass Tiere schwerwiegend gefährdet oder schwerwiegend geschädigt worden sind“, erläutert Staatsanwalt Alexander Kilimann. Im Fall der Hunde von Rath-Heumar werde derzeit unter anderem wegen Verstoßes gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes ermittelt. Demnach drohen Geld- oder Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren, wer einem Wirbeltier aus Rohheit oder länger anhaltend oder wiederholt erhebliche Schmerzen oder Leid zufügt.

Köln: Peta hat Strafanzeige gegen die mutmaßlichen Hundehalter gestellt

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ richten sich die Ermittlungen gegen einen Mann (72) und eine Frau (65), denen das Grundstück gehört, auf dem die Hunde in Autos und Baracken eingesperrt waren – und das möglicherweise über Wochen. „Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir zu zwei namentlich bekannten Tatverdächtigen derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben machen“, sagt Staatsanwalt Kilimann.

Ein Hund steht in einem völlig verdreckten Wohnwagen auf den Hinterpfoten an einem Fenster.

Dieser Hund war in einem völlig verdreckten Wohnwagen auf dem Gelände in Rath-Heumar eingesperrt.

Wie zu erfahren war, hatte die Polizei bislang noch keinen Kontakt zu den beiden Personen. Sie haben keine Postanschrift, gelten als obdachlos. Nach Aussage eines Nachbarn, der die beiden seit Wochen nicht gesehen hat, sollen sie in der Vergangenheit auch auf dem teils zugewucherten Gelände gehaust haben. Wo sie sich derzeit aufhalten, ist unbekannt.

Unterdessen hat auch die Tierrechtsorganisation Peta nach eigenen Angaben Strafanzeige erstattet. Der Verein fordert, dass gegen den oder die Halter der Hunde ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird. Zuständig wäre die Stadt Köln, etwa das Veterinär- oder das Ordnungsamt. Wer gegen das Verbot, Tiere zu halten, verstößt, dem droht eine hohe Geldbuße.

„Wir sind fassungslos über die erschreckenden Bilder von der Hundehaltung in Rath/Heumar. Die Hunde müssen über eine lange Zeit gelitten haben und schwer traumatisiert sein“, sagt Monic Moll von Peta. „Wir sind froh zu wissen, dass ihnen geholfen werden konnte und dass sie nun in Tierheimen versorgt und aufgepäppelt werden.“ Von der Strafanzeige erhoffe sich der Verein eine harte Strafe. „Wer zulässt, dass fühlende Lebewesen so verwahrlosen und abgemagert sind, sollte nie mehr Verantwortung für Tiere übernehmen dürfen.“