Die insgesamt 24 unterernährten und verwahrlosten Hunde werden jetzt in Tierheimen wieder aufgepäppelt.
Tierquälerei in Köln-RathVerwahrlosten Hunden geht es besser – Polizei ermittelt wegen Betrugs
Zwei Tage nach dem Fund von sieben Hundekadavern und 24 teils völlig verwahrloster, unterernährter Hunde auf einem verwilderten Grundstück in Rath-Heumar geht es den überlebenden Tieren besser. „Sie sind erst einmal über den Berg und befinden sich in einer geschützten Umgebung. Sie müssen jetzt angefüttert werden, volle Portionen könnten ihren Organismus überlasteten“, berichtet Dennis S. von der Tierrettung Köln-Porz, der am Sonntagabend mit Polizei und Ordnungsamt vor Ort war. Als nächstes stehe dann die Fellpflege an, „damit die Tiere sich auch wieder wohler fühlen“.
Köln: Hunde waren womöglich wochenlang eingesperrt
Indes wirft der beispiellose Fall weiterhin Fragen auf. Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, wird das Grundstück in Rath, das an einen Schrottplatz erinnert, von zwei oder drei Personen genutzt, darunter von einer 65 Jahre alten Frau und einem 72 Jahre alten Mann. Eine der Personen soll als Pächter eingetragen sein. Ein Anlieger in Rath-Heumar berichtete dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er seit mindestens zwei Wochen niemanden mehr auf dem Gelände gesehen habe. Die 65-Jährige soll wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz justizbekannt sein. Dem Vernehmen nach sollen auf einem anderen Grundstück, das ihr zugerechnet wurde, schon einmal tote Hunde gefunden worden sein.
Die große Wiese neben einem Baggerloch im Rather Gewerbegebiet ist eingezäunt, am Rande stehen zwei Container, in der Mitte mehrere Schuppen sowie geparkte Fahrzeuge, darunter ein Pferdetransporter, ein altes Taxi, Geländewagen und ein ausrangierter Imbiss-Anhänger. Die meisten Hunde waren womöglich wochenlang in den nicht beheizten, mit Fäkalien und Müll verdreckten Hütten und Fahrzeugen eingesperrt, ohne Futter und Wasser.
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Zwei stark verwahrlost wirkende Hunde waren am Sonntag offenbar von dem Gelände entkommen. Sie streunten durch Rath-Heumar und verschwanden wieder auf dem Grundstück. Dies soll zwei Streifenpolizisten aufgefallen sein, die daraufhin am frühen Abend Dennis S. von der Tierrettung Köln-Porz informierten. Auf der Suche nach den beiden Hunden schaute Denis S. sich zunächst im Dunkeln auf dem Gelände um. Auch Ordnungsamt und Feuerwehr waren dabei. „Als die Feuerwehr das Gelände ausleuchtete, wurde dann erst das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich“, schildert der Tierretter.
Warum die mehr als 30 Hunde und zudem fünf Hühner auf dem Gelände eingesperrt waren und was die Pächter mit ihnen vorhatten, ist noch völlig unklar. Sollten die Tiere verkauft werden? Die Polizei hat Ermittlungen wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Dennis S. sagt, er wolle zum Motiv nicht spekulieren. „Die Sache ist auch so schon schlimm genug.“ Bei den Hunden handelt es sich um verschiedene Rassen sowie um Welpen und ältere Tiere. Die Überlebenden werden jetzt in verschiedenen Tierheimen wieder aufgepäppelt.