Die Stadt Köln behauptet, dass sich nur die Uniwiesen für den Karneval eignen.
BeschwerdeBUND will Nutzung der Uniwiese für den Kölner Karneval verhindern
Die Umweltschutzorganisation BUND und der Naturschutzbeirat haben bei der Bezirksregierung Beschwerde gegen das Sicherheits- und Sperrkonzept der Stadt Köln für die Uniwiesen im Inneren Grüngürtel eingelegt. Die Verwaltung will den Grünstreifen, der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, mit Schutzmatten abdecken und an Weiberfastnacht als Ausweichfläche für die Feierzone auf der Zülpicher Straße benutzen.
„Anstelle des untauglichen Versuchs, Teile des Landschaftsschutzgebietes durch Abdeckungen und Absperrungen zu schützen, wird die jetzt vorgesehene Maßnahme die Attraktivität des Kwartier Latäng für jugendliche Feiernde sogar noch verstärken“, heißt es in der Beschwerde des BUND. Im Landschaftsschutzgebiet des Inneren Grüngürtels seien private und gewerbliche Veranstaltungen, Ansammlungen und Partys verboten. So sollen Beeinträchtigungen des Naturhaushalts vermieden und Schäden verhindert werden.
Karneval auf Uniwiese: Stadt Köln argumentiert mit „Gefahrenabwehr“
Die Untere Naturschutzbehörde bei der Stadt Köln kann zwar auf Antrag im Einzelfall eine Befreiung erteilen, dafür müssten aber überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit vorliegen, so der BUND. Der Naturschutzbeirat könne jedoch dagegen eine Beschwerde einlegen, die von der Bezirksregierung geprüft werden muss. Die Stadt argumentiert, die Uniwiesen zur „Gefahrenabwehr“ einzusetzen. „Wichtig ist es jetzt, nicht auf Zeit zu spielen und möglichst umgehend eine Entscheidung für alternative Ausweichstandorte zu treffen“, sagte BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen.
Für Weiberfastnacht sei – ähnlich wie beim Cityfest der Gamescom oder früher bei der Popkomm – alternative Angebote auf dem Rudolfplatz oder dem Hohenzollernring denkbar. Die Stadt müsse die Botschaft senden, dass im Kwartier Latäng keine massenhaften Karnevalsaktivitäten mehr stattfinden und den Einsatz zahlreicher Ordnungskräfte ankündigen, so Röscheisen. Die Stadt hatte angegeben, alternative Standorte geprüft zu haben. Dabei sei herausgekommen, dass sich aus Sicherheitsgründen keine andere Fläche als die Uniwiese eigne. (red)