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Kölner KarnevalLachende Kölnarena feiert frühe Premiere mit Top-Bands

Lesezeit 4 Minuten
Ein verkleidetes Paar schunkelt mit eingehakten Armen, sie stehen in der Lanxess-Arena, umgeben von Feiernden.

Frank und Birgit schunkeln bei der Premiere der Lachenden Kölnarena 2024.

Wegen der Handball-Europameisterschaft findet die Lachende Kölnarena nur an zwölf statt 16 Terminen statt und feierte schon am 6. Januar ihre Premiere.

Mit ihrem hüfthohen Kölsch-Fass-Turm fallen sie in der schunkelnden Menge direkt auf. Insgesamt 110 Liter hat die 66-köpfige Gruppe um Hansi dabei, unter den Stühlen lagern Taschen mit weiterer Verpflegung. Der Anwalt aus Bergisch Gladbach weiß sich vorzubereiten, immerhin organisiert er diesen Ausflug für Freunde, Familie und Kollegen schon seit rund 30 bis 40 Jahren, schätzt er. Als Hansi das erste Mal zur Lachenden ging, da war es noch die Lachende Sporthalle und nicht die Lachende Kölnarena. Das erste Mal fand die Karnevalsparty in der Lanxess-Arena vor 25 Jahren am 9. Februar 1999 statt.

Eine Gruppe verschieden verkleideter Freunde prosten dem Betrachter zu, vor ihnen steht ein großes Kölsch-Fass.

Hansi (Mitte, in rut-wiess) hat mit genügend Kölsch vorgesorgt, insgesamt hat seine Gruppe 110 Liter in die Arena gebracht.

Seit Sporthallen-Zeiten hat sich viel verändert, weiß Hansi: „Damals waren noch Willy Millowitsch und das Colonia Duett dabei, das war noch eine ganz andere Atmosphäre. Es sind auch mehr Büttenredner aufgetreten. Heute konzentriert es sich ja fast ganz auf die Bands.“ Das sei auch schön, aber eben anders als früher, findet er.

Brings, Kasalla, Miljö, Höhner, Paveier und Bläck Fööss: In der Lachenden Kölnarena erlebt das Publikum in sechs Stunden ohne Pause die bekanntesten Bands aus dem Kölner Karneval. Das kann keine andere Sitzung bieten. Und: Hier gilt Selbstversorgung. Auf den Stühlen stapeln sich Brotdosen, darunter lagern Kühltaschen und Pittermännchen.

Das Kölner Dreigestirn auf der Bühne der Lachenden Kölnarena.

Darf nicht fehlen: Auch das Kölner Dreigestirn kommt traditionell in die Lachende Kölnarena und lässt sich feiern.

Die Premiere der Lachenden Kölnarena, erstmals moderiert von Ken Reise, ist in diesem Jahr deutlich früher als sonst. Am 6. Januar, dem Dreikönigstag noch dazu, pilgern die ersten Picknicker und Fans kölscher Musik in die ausverkaufte Arena. Grund für den verfrühten Start ist die Handball-Europameisterschaft, deren Haupt- und Finalrunde vom 18. bis 28. Januar in Deutz ausgetragen werden. Wegen der terminlichen Überschneidung und der ohnehin sehr kurzen Session gibt es 2024 auch nur zwölf statt wie sonst 16 Veranstaltungstermine für die Lachende. Die ersten drei im Januar, die restlichen neun dann im Februar.

Zwei Männer und drei Frauen in blauen Sportanzügen posieren zusammen.

Marc (v.l.), Volker, Chantal, Nina und Steffi kommen im Sportdress zur Lachenden Kölnarena.

Um das zu kompensieren, ist bei acht der zwölf Terminen auch der erste Oberrang geöffnet. „Die Nachfrage ist hiernach riesig. Es gibt noch an ein paar Tagen Tickets, aber es läuft wieder sensationell“, sagt Arena-Chef Stefan Löcher. Auch bei der Lachenden-Premiere tummeln sich Menschen im Oberrang. Die Stimmung ist sichtlich eine andere als im Gewusel und Gedränge auf dem Parkett oder auch im Unterrang: Das Publikum schaut von oben auf die Party, statt mittendrin zu sein. So ist hier auch die Sitz-Quote zu Beginn des Abends deutlich höher. Das ändert sich im Verlauf aber, später bildet sich auch eine Polonaise – der Oberrang startet seine eigene Party.

Frank und Birgit sind am Samstagabend aus dem Sauerland nach Köln gekommen. In ihrer Heimat feiern sie zwar auch Karneval, „aber diese Kölner Mentalität ist einfach was anderes“, sagt Birgit. Am meisten freut sie sich auf die Brings, deren neuer Song „Romeo und Julia“ ihr Favorit der Session ist. Und sie ist offensichtlich nicht der einzige Brings-Fan in der Arena: Rote Schottenkaros geziert mit dem Bandnamen gehören am Samstag zu den häufigsten Kostümen. Auch Panzerknacker, Sportanzüge und das obligatorische rut-wiesse Ringelshirt sind mehrfach anzutreffen.

Ein junger Mann und eine junge Frau in rosa Barbie-Kostümen.

Nina und Thomas haben sich für ihre Kostüme vom Kinohit des vergangenen Jahres inspirieren lassen.

Aber auch aktuelle Themen finden sich in der Kostümwahl einiger Besucher. Nina und Thomas etwa haben sich vom erfolgreichsten Kinofilm des vergangenen Jahres inspirieren lassen. Nina trägt ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Barbie“ und einen rosafarbenen Minirock. Ihr bester Freund trägt das pinke Inline-Skating-Outfit von Ken aus dem Kinofilm. Und er hat noch eine Schippe draufgelegt: Aus einem großen Vogelfutterkarton, bezogen mit rosa Samt, hat er sich einen Barbie-Karton gebastelt, aus dem er herauswinkt. Der 30-Jährige aus Bayern ist Köln-verliebt: „Letztes Jahr war ich jeden Monat mindestens einmal in Köln.“ Auch bei der Lachenden 2023 war er Gast und wollte unbedingt wiederkommen. Damit Nina ihn zur Lachenden begleitet, durfte sie sich die Kostüme aussuchen.

Um die Treue von Wiederholungstätern wie Hansi oder Thomas zu belohnen, gibt es dieses Jahr noch etwas Besonderes: Auf den Tickets ist ein QR-Code abgedruckt, über den Gäste ab dem 4. März schon Tickets für die Lachende Kölnarena 2025 kaufen können. Der offizielle Vorverkauf startet erst am 8. April.