Die alternative Karnevalssitzung Fatal Banal feierte am Samstag ihre Premiere in den Abenteuerhallen Kalk.
Klare politische BotschaftenFatal Banal mit Startschwierigkeiten und starkem Ende
![Britt Löwenstrom in Schildkrötenkostüm und Hartmut Ernst als Bauchredner daneben.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/02/ea99b7c5-7890-47a4-bf83-8a2c0884e19a.jpeg?q=75&q=70&rect=0,90,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=a7f012d8cbad1153537d3bd9f3c11e46)
Sehr lustig: Hartmut Ernst und Britt Löwenstrom als Bauchredner-Duo
Copyright: Martina Goyert
Zurückhaltung kann man Christoph Stubbe nicht vorwerfen. „Bunt statt braun“, skandiert er, ruft zum Wählen und zum Protest gegen den Ausbau der A4 auf. In seinen Moderationen redet sich der Präsident der alternativen Karnevalssitzung Fatal Banal auch in dieser Session förmlich um Kopf und Kragen. Im Fokus steht die Bundespolitik, Kommunales vermisst man dabei manchmal. Dafür beweist Stubbe Spontaneität: Auch aktuelle Ereignisse wie die Migrationsdebatten am Mittwoch und Freitag im Bundestag thematisiert er bei der Premiere der Sitzung am Samstagabend in den Abenteuerhallen Kalk.
![Fatal-Banal-Präsident Christoph Stubbe (vorne rechts) singt mit der Kalk Kapelle.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/02/3754e3ad-054d-4302-a359-53480abc669b.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=8f31feab955f9567ca6eb9cc0eca7965)
Fatal-Banal-Präsident Christoph Stubbe (vorne rechts) singt mit der Kalk Kapelle.
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Alles wäre doch viel besser, wenn das Volk den Kanzler direkt wählen würde, sinniert Stubbe – und stellt sich bei einer „anonymen“ Wahl direkt selbst als Kandidaten vor. Das Publikum johlt. Im Laufe des Abends stellt der „Präsi“ dann nach und nach seine Ministerinnen und Minister vor. Besonders gut: Verkehrsministerin Alex aus Hessen (Sabine Putzler), der Nubbel als Kölsch- und Kabänes-liebender Wirtschaftsminister (Daniel Ermert), Brauchtumsminister Kölschman (Hartmut Ernst) und der schüchterne Verteidigungsminister Hartmut (Meinolf Schubert).
Hitlergruß lässt Publikum ratlos zurück
Der Anfang schwächelt mit einer Nummer über zwei umweltbewusste Bankräuber, die nicht wissen, was sie mit dem vielen Geld anfangen sollen. Auch die Totengräber aus dem Vierten Reich – ein sehr düsterer Blick auf das Deutschland der Zukunft – haben zwar ihre guten Momente, können insgesamt aber nicht überzeugen. Insbesondere das Lied zum Abschluss, „Papa Nazi“, bei dem die Darsteller den Hitlergruß machen und dabei „Sieg Heil“ rufen, lässt das Publikum ratlos zurück. Da ist Fatal Banal übers Ziel hinausgeschossen.
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![Premiere von Fatal Banal in der AbenteuerHallenKalk](https://static.ksta.de/__images/2025/02/02/f9b8887b-9b99-4b3c-85d1-1f816fd91e56.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=54dc4876b18b4b59877b1f53c38315c6)
Mit den Totengräbern aus dem Vierten Reich schießt das Ensemble übers Ziel hinaus.
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Stärker ist die zweite Hälfte: Eines der absoluten Highlights sind die Mariachis, die das romantische Dinner immer wieder mit den passenden Songs unterbrechen. Das stets abschließende „Tequila“ grölt das Publikum am späten Abend mit. Auch Hartmut Ernst und Britt Löwenstrom begeistern als Bauchredner mit seiner Schildkröten-Puppe. Da passen sowohl das Schauspiel als auch der Inhalt – von der vermeintlichen Gleichschaltung der Medien bis zur Wirkung von Wörtern am Beispiel von Klimawandel statt- katastrophe und wehrtüchtig statt kriegstüchtig. Das ist so wohlüberlegt und klug, wie es lustig ist.
Auch der dem Fatal-Banal-Publikum bestens bekannte Murat (Meinolf Schubert) kommt wieder gut an, genauso der Blick in die Einsatzzentrale der Bundeswehr, wo nach einem Angriff Aufregung herrscht – Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz aber besonnen agieren und den Verteidigungsfall erstmal abwägen will. Die Band von Fatal Banal, Kalk Kapelle, präsentiert dazu eine gewohnt gute musikalische Mischung.
Tickets für Fatal Banal gibt es noch ab 43 Euro (ermäßigt ab 32 Euro), die Sitzung findet bis zum 2. März immer freitags und samstags statt sowie zusätzlich an zwei Sonntagen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite von Fatal Banal.