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ÜberraschungsgastPeter Brings gibt es jetzt auch als Figur im Kölner Hänneschen

Lesezeit 4 Minuten
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Udo Müller (l.) führt die Puppe von Peter Brings. Der singt und spielt Gitarre.

Köln – Eine Stellenanzeige verhalf Peter Brings zu einem Job in der Puppensitzung. „Ich hatte vor einigen Wochen zufällig im Internet gesehen, das im Hänneschen Puppenspieler gesucht wurden“, erzählt der kölsche Sänger. „Er sollte unter 1,80 Meter groß und musikalisch sein, eine kräftige Stimme haben, Kölsch sprechen und singen können. Das passt doch auf mich. Und da wir als Band in den letzten Monaten ja nicht allzu viel spielen, habe ich mich aus Quatsch mal beworben.“ Puppenspiel-Intendantin Frauke Kemmerling hatte dann nachgefragt, ob er es ernst meine. „Das habe ich natürlich nicht, da ich ja hoffe, irgendwann in diesem Jahr mit der Band wieder Konzerte spielen zu können, aber für eine kleine Rolle hätte ich schon Zeit. Schließlich gehe ich schon seit vielen Jahren immer gerne ins Hänneschen.“

Und so wurde Brings zum „Überraschungsgast“ der diesjährigen Puppensitzung zum Motto „Zom Laache en d’r Keller“, die, inszeniert von Kemmerling und dem stellvertretenden Intendanten Udo Müller, nun am Eisenmarkt von einem Team von RTL West aufgezeichnet wurde und ab 30. Januar als Stream im Internet zu sehen ist.

Corona-bedingt war der Brings-Song „Mer singe alaaf“ schon vorab aufgenommen worden. Da steht der Sänger in den Kulissen und spielt Gitarre, während Müller die zugehörige Stockpuppe führt. Bei dem Lied sind dann auch noch Puppen mit den Instrumenten und Gesichtszügen von Stephan Brings und Kai Engel zu sehen. Diese Figuren haben die Puppenspieler schon seit einigen Jahren im Fundus.

Thomas Cüpper mit Quetsch im Mini-Format

Ganz neu geschnitzt und eingekleidet wurde dagegen „Klimpermännchen“ Thomas Cüpper samt Quetsch im Mini-Format. Schließlich singt der im Duett mit Ludwig Sebus quasi das Mottolied dieser Puppensitzung: „Un dröm jon mer en de Kellerbar, op eijene Jefahr“. Den Sebus-Hit aus den 70er Jahren hatten die beiden neu bearbeitet und aufgenommen – und es damit zudem in die Auswahl der diesmal digitalen Auflage von Loss mer singe geschafft.

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Ludwig Sebus (l.) und Thomas Cüpper mit ihren Hän­ne­schen-Stock­pup­pen

Cüpper kann sein Glück noch gar nicht fassen: „Eine Puppe im Hänneschen – das ist in Köln, als würdest Du einen Oscar bekommen“, sagt er und strahlt übers ganze Gesicht. Als Müller ihm kürzlich angekündigt hatte, dass man aus ihm „e Pöppche“ machen wolle, habe er sich total gefreut, aber mit Blick auf seine Leibesfülle auch gleich angemerkt, dass es schon eher „en Popp“ sein müsse.

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Kurz vor der Generalprobe besuchten Cüpper und Sebus („Bin frisch geimpft“) das Hänneschen-Theater – in der Sitzung selbst sind die beiden nicht zu sehen. Mit „Willkommen bei der Oscar-Verleihung“, hatte Müller augenzwinkernd die Besucher begrüßt und in den Bühnenraum „hinger de Britz“ geführt. Zwischen Hinterhausfassaden, abgeschlossenen Puppenfahrrädern und Mini-Mülltonnen ist ein Treppenabgang zu sehen. Keine Frage, wohin der führt: „Natürlich in die Kellerbar“, sagt Müller, der seit 30 Jahren auch den Tünnes spielt. Kollege Michael Danz bringt den Neuzugang herbei: „Et Klimpermännche“ im Miniaturformat. „Sujar die Quetsch läht sich spille“, sagt Cüpper begeistert und lässt sich von Müller zeigen, wie man die Spielhand der Puppe bedient.

„Ein toller Mann. Der macht das so gut“

Im Sitzungsprogramm wird das „Klimpermännchen“ von Puppenspieler Stefan Mertens (Müller: „Der hat die neue Rolle gleich mit Freude machen wollen“) gespielt, gesprochen – und gesungen. „Ein toller Mann. Der macht das so gut“, schwärmt auch Cüpper. „Als ich meiner Frau einen Videoschnipsel von einer Probe vorgespielt habe, hat sie gedacht, das wäre ich. Wie käme ich ins Hänneschen?“ Und als dann auch Sebus seine Stockpuppe, die ansonsten von Michael Danz gespielt wird, in die Hand bekommt, gibt es für die beiden lebendigen Vorbilder der Pöppcher kein Halten mehr: Sie gehen auf Abstand und fangen an, ihr Lied von der Kellerbar zu singen. A cappella. Hinger d’r Britz. Und alle haben Spaß. „Ein tolles Duett“, sagt Müller, nachdem die beiden den letzten Refrain gesungen haben.

Die Puppensitzung 2021 „Zom Laache en d’r Keller“ ist vom 30. Januar bis 17. Februar beim Onlineportal Jeckstream zu sehen.Karten kosten je 11,11 Euro. Darauf befindet sich ein Code, den man zum einmaligen Streamen der Sitzung verwenden kann.

www.jeckstream.de