Das kölsche Grundgesetz soll – in abgewandelter Form – für verantwortungsvolles E-Scooter-Fahren sensibilisieren.
„Sei ein Teamplayer, fahr alleine!“Polizei warnt in Köln auf Bierdeckeln vor E-Scooter-Unfällen
Die Kölner Polizei startet gemeinsam mit der Brauerei Malzmühle eine neue Verkehrssicherheits-Kampagne für Fahrten mit E-Scootern. 15.000 Bierdeckel mit Sprüchen des kölschen Grundgesetzes sollen beim Besuch der Brauerei am Heumarkt sowie bei weiteren Vertragspartnern (Brauwelt Kalk, Brauhaus „Em kölsche Boor“ am Eigelstein, Brauhaus Pütz, Die Wohngemeinschaft) für die Gefahren der Roller sensibilisieren.
Diese Sprüche zieren die Bierdeckel:
- § 9: Wat soll dä Quatsch? - Sei ein Teamplayer, fahr alleine!
- § 5: Nix bliev, wie et wor. Nach nem Unfall kann alles anders sein!
- § 10: Drinkste ene met? Lampen an? E-Scooter stehen lassen.
E-Scooter seien ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende in Köln und eine sinnvolle Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr und für Fahrten auf Kurzstrecken, so die Kölner Polizei. Die Unfallbilanz mache aber deutlich, dass eine gute Erfindung nur dann die gewünschte wirtschaftliche und verkehrsstrukturelle Wirkung erziele, wenn die Nutzenden sich an Regeln hielten.
300 Mal Verfahren wegen alkoholisierten Scooter-Fahrens
Fahrten zu zweit und/oder unter Einfluss von Alkohol- oder Betäubungsmitteln zählen zu den Hauptursachen bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von E-Scootern. In mehr als 580 Fällen hat die Polizei Köln im Jahr 2023 die Beförderung einer zweiten Person geahndet. Mehr als 300 Mal leitete die Polizei Verfahren wegen Fahrten mit E-Scootern unter Alkohol- und Betäubungsmitteleinfluss ein. Alleine an Weiberfastnacht im vergangenen Jahr ordnete die Polizei Köln gegen 40 Personen, die sie in der Innenstadt alkoholisiert auf E-Scootern antraf, Blutproben an.
„Auch wenn die Verleihfirmen zu Karneval Reaktionstests vor Inbetriebnahme der E-Scooter einführen und Sperrzonen einrichten, in denen die E-Scooter weder angemietet noch abgestellt werden können, ist zu erwarten, dass einige Menschen in Versuchung geraten, E-Scooter für Fahrten zur nächsten Kneipe oder den Heimweg außerhalb dieser Zonen zu nutzen“, sagt Frank Wißbaum, Leitender Polizeidirektor.
Die Kampagne richte sich deshalb an potenzielle Scooter-Nutzer, damit sie frühzeitig darüber nachdenken, dass die Fahrten zu zweit oder unter Alkoholeinfluss eine ganz schlechte Idee sind, so Wißbaum mit Blick auf die Unfallbilanz 2022 mit 365 Verletzten, davon 69 Schwerverletzten. 120 der Verletzten waren zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert und drei standen unter Betäubungsmitteleinfluss. Genaue Zahlen für 2023 werden in der Verkehrsunfallstatistik im April veröffentlicht. Von einem gleichbleibend hohen Niveau ist auszugehen. (red)