Die „Lachende Kölnarena“ hat Tradition: bis zu sechs Stunden Karnevalsprogramm, Selbstversorgung für die Feiernden. Das Duo dahinter hat einige Anekdoten erlebt.
Macher der Lachenden Kölnarena„Einen Grill mitbringen? Wir bekommen die skurrilsten Anfragen“
Das Karneval ein Wirtschaftsfaktor in Köln ist, zeigt sich nicht nur durch hochschnellende Hotelpreise an den jecken Tagen. Auch dass die „Lachende Kölnarena“ in diesem Jahr gleich siebzehn Mal tausende Feiernde je Abend angelockt hat, macht dies klar.
In „ekonomy mit K“, dem Wirtschafts-Podcast des „Kölner Stadt-Anzeiger“, erklären die Macher Nathalie Drmota und Michael Burgmer das Phänomen. Seit vergangenem Jahr haben sie das alleinige Sagen, der langjährige Geschäftsführer der Otto Hofner Gastspieldirektion, Eberhard Bauer-Hofner, hat sich zurückgezogen und das Regiment übergeben.
„Wir waren sehr emotional in dem Moment, als er uns gefragt hat, ob wir sein Erbe antreten möchten“, erzählt Drmota. Denn Bauer-Hofner hatte über Jahrzehnte fortgeführt, was Otto Hofner ab 1965 mit der „Lachenden Kölner Sporthalle“ aufgebaut hatte: eine Mischung aus Karnevalssitzung, Party und großem Picknick, die jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher anlockt. Große Ausnahme: die Pandemiejahre.
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Hören Sie hier das gesamte Gespräch mit den Machern der „Lachenden Kölnarena“
In der aktuellen Session sind die Sitzungen mit fünf- bis sechsstündigem Programm gut besucht – auch wenn viele Tickets bereits vor der Corona-Pandemie verkauft worden waren und Jahr für Jahr fortgeschrieben wurden. „Wir bekommen die Gelder erst dann, wenn die Veranstaltung stattgefunden hat“, erklärt Michael Burgmer. In der Pandemie habe man sich „über die Zeit gerettet“, weil man immer sparsam gewesen sei.
„Seitdem die Session gestartet ist am 11.11. sieht man, dass die Kaufkraft sich wieder erhöht hat“, sagt Drmota. Und als die ersten Sitzungen vorbei gewesen seien, sei „nochmal kräftig nachgekauft“ worden.
25 Jahre – Zeit für viele Anekdoten
Ein Grund für den Erfolg der jetzt seit 25 Jahren als „Lachende Kölnarena“ bekannten Veranstaltung: die Gäste können sich selbst verpflegen, also ihre eigenen Speisen und Getränke mit in die Arena bringen. Das führt zu kuriosen Situation, etwa zur Frage: „Kann ich einen Grill mitbringen?“ Da müsse man „dann doch bestimmt erklären, dass es ein geschlossener Raum ist und ein Grill nicht unbedingt das ist, was wir unter Selbstverpflegung verstehen“, so Drmota.
Auch sonst geht es durchaus heiß her, in der Arena. Auf einmal habe ein Karnevalist kopfüber in einer Mülltonne hinter der Bühne gesteckt, erzählt Burgmer. Aus einem der oberen Ränge war der Gast herabgestürzt und in der Tonne steckengeblieben. Er sei unverletzt geblieben und habe dann nahtlos weitergefeiert.
Unvergessen auch, wie das Management im Jahr 2003 mit einer Bombendrohung umging: der damalige Sitzungsleiter Burk Mertens rief zur größten Polonaise der Welt auf – und die 8500 Gäste verließen im Gänsemarsch die Halle, ohne in Panik zu verfallen.
Kritik von Gästen, dass zu wenig Frauen auf der Bühne stünden, nehmen die beiden Macher an. Aber der Karneval sei über Jahrhunderte männerdominiert und letztlich seien es „meistens ‚Boy Bands‘, die im Karneval unterwegs sind“, so Burgmer.