Engpass in KölnKinderschwimmkurse wieder nach kürzester Zeit ausgebucht
Köln – In Köln ist es weiterhin ausgesprochen schwierig, einen Platz in einem der Kinderschwimmkurse zu ergattern. Das neue Programm der Kölnbäder für Kinder, Kleinkinder und Babys, das dutzende Kurse mit je mehreren Einheiten umfasst, wurde am Dienstagabend freigeschaltet und war – mit einer Ausnahme – in kürzester Zeit ausgebucht.
Aus der Verfügbarkeit auf der Kölnbäder-Homepage am Mittwochmorgen ging hervor, dass nur noch in einem Wassergewöhnungskurs für acht- bis 14-Jährige im Rodenkirchen-Bad ein einziger Platz verfügbar war. Alle anderen Plätze waren vergriffen. Für Erwachsene ist die Lage nur geringfügig besser. Bis auf wenige Ausnahmen sind auch hier keine Plätze für Schwimmkurse in den Kölnbädern mehr verfügbar. Wegen der hohen Zugriffszahlen war die Internetseite der Bäder am Dienstagabend zeitweise so überlastet, dass sie nicht erreichbar war, sagte eine Sprecherin der Bäder.
81 Kurse für Kinder beginnen am Montag in Köln
Insgesamt beginnen in den Becken der 13 Kölnbäder am Montag 81 Kurse für Kinder und 23 für Erwachsene, darunter sowohl Anfänger-Schulungen, als auch Technikunterricht. Die Blöcke dauern jeweils bis zu den Osterferien. Kurz vor den Osterferien soll dann das Programm freigeschaltet werden, das nach Ferienende bis zu den Sommerferien gilt. Ein genauer Termin für die Freischaltung werde „frühzeitig kommuniziert“, sagte die Sprecherin.
Schon seit vielen Monaten gibt es bei den Angeboten der privat und öffentlich betriebenen Bäder einen Engpass, der vor allem mit Corona zusammenhängt. Immer wieder durften aus Infektionsschutzgründen keine Kurse angeboten werden. Die Nachfrage ist aber gleich geblieben, was nun einen erheblichen Überhang an Interessentinnen und Interessenten zur Folge hat – mit entsprechend langen Wartezeiten und eingeschränkten Möglichkeiten, an Kurse zu gelangen.
Nicht alle nötigen Einheiten können nachgeholt werden, hieß es zuletzt von den Kölnbädern. Zwar können sich Interessierte auf Wartelisten setzen lassen, die aber auch entsprechend lang seien. Um die Lage zumindest etwas zu verbessern, wurden zuletzt die Öffnungszeiten in den Bädern für den öffentlichen Betrieb reduziert, sodass mehr Zeit für Kurse, Schulklassen und Vereine bleibt.
Lange Wartelisten in Köln auch schon vor Corona
Aber auch schon vor Corona gab es lange Wartelisten, vor allem in der Anfängerausbildung. Hauptgrund dafür sind Bäder-Schließungen und fehlende Wasserflächen. Durch Corona verschärfte sich die Situation immens: Fast 18 Monate konnte in Schulen und Vereinen kein Schwimmunterricht stattfinden. Durch den langen Lockdown sei aber auch das geschulte Personal abgesprungen. Das erschwert etwa die Situation bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), wie Alexander Lustig, stellvertretender Bezirksleiter DLRG Köln, sagte. Die Nachfrage nach Schwimmkursen sei "unverändert hoch" und könne "bei Weitem" nicht bedient werden. Experten und DLRG schlagen Alarm, weil sie fürchten, es wachse eine neue Generation Nichtschwimmer heran.
Neben den städtischen Kölnbädern bieten auch private Schwimmschulen Kurse an, wie etwa „Sharky Sportsclub“. Anfang Dezember wurden 30 Plätze für Kinderschwimmkurse freigeschaltet, berichtet Geschäftsführer Martin Becker. „Unser System ist nach zwei Minuten zusammengebrochen. Wir hatten mehr als 20.000 Zugriffe“, sagt Becker. An den beiden „Sharky“-Standorten in Köln-Lövenich und Bensberg gibt es insgesamt 3600 Plätze, es finden von Montag bis Sonntag jeweils von 9 Uhr bis 20 Uhr Schwimmkurse für Kinder statt, an manchen Tagen sogar schon ab 7 Uhr.
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„Wir sind komplett am Limit, mehr geht nicht“, sagt Becker. „Die Tage, an denen wir neue Kurse freischalten, sind für mein Team und mich die schlimmsten. Nach wenigen Minuten sind die Plätze weg, danach kommen dann Mails und Anrufe mit Beschimpfungen, weil Eltern keinen Kurs für ihr Kind bekommen haben.“
Wer bisher keinen Kurs ergattern konnte, hat bei „Sharky“ noch die Möglichkeit, einen Intensivkurs für die Oster- oder Sommerferien zu buchen. Neue Plätze für wöchentlich stattfindende Kurse wird es Becker zufolge erst wieder nach den Sommerferien geben.