Kommentar zu KnöllchenGroßzügigkeit kaschiert Versagen der Kölner Stadtverwaltung
Köln – Eine kölsche Lösung kann eine feine Sache sein. So wie hier: Zwar gibt es keine Termine im Bürgeramt, um einen Anwohnerparkausweis zu beantragen. Parkt man sein Auto dann notgedrungen ohne den erforderlichen Nachweis und bekommt ein Knöllchen, muss man es nicht zahlen. So nett ist sie also, unsere Stadtverwaltung. Allerdings kaschiert die neue Großzügigkeit gegenüber dem ruhenden Verkehr nur notdürftig das Versagen der gleichen Stadtverwaltung.
Der ungehinderte Zugang zu all den Dienstleistungen, die die Stadt bereit hält, ist nämlich schon lange nicht mehr gegeben. Wenn man für jeden einzelnen Verwaltungsakt Termine mehrere Monate im Voraus buchen muss und selbst dafür vorzugsweise in allerfrühester Morgenstunde digital aktiv werden muss, wird die Sache kompliziert.
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Und sie wird ungerecht. Schön, dass Anwohner mit Recht auf einen Parkausweis allfällige Bußgelder nicht bezahlen müssen. Aber was ist mit der Reise, die abgesagt werden muss, weil der Reisepass aufgrund der städtischen Terminnot zu spät kam? Oder mit dem heiß begehrten Handwerker, der sein Angebot kurzerhand zurückzieht, weil der Bauantrag über Monate bei der Verwaltung liegt und der Bau nicht starten kann?
Die Stadt ist für ihre Bürger da. Sie muss für ihre Bürger aber auch erreichbar sein. Und zwar kurzfristig.