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Nicht gut genugArchitekten-Entwürfe für Laurenz-Carré am Dom überzeugen Jury nicht

Lesezeit 3 Minuten

Entwurf des Kölner Büros KSG

Köln – Am Ende war sich die Jury am Dienstagabend im Wettbewerb um die Neugestaltung des Areals zwischen den Straßen Am Hof, Unter Goldschmied und dem Laurenzplatz einig. Keine der Entwürfe der sechs teilnehmenden Architektenbüros war gut genug, um als Sieger gekürt zu werden.

Neugestaltung an Große Budengasse und Unter Goldschmied

Das lag jedoch nicht an mangelnder Qualität. Vielmehr konnte keine der Planungen für das sogenannte „Lauerenz-Carré“ den Investor – die Düsseldorfer Gerch-Group – und die Vertreter von Stadt und Politik vollends überzeugen.

Unterschiedliche Interessen bei Investor und Verwaltung

Bei einem neu zu bebauenden Areal unmittelbar am Dom herrschen naturgemäß unterschiedliche Interessen vor. Der Investor will ein möglichst großes Bauvolumen haben, um seinen Gewinn zu maximieren. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und die Ratspolitiker achten hingegen vor allem darauf, wie sich das neue Quartier in das Stadtbild einfügt.

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Der ehemalige Baudezernent Franz-Josef Höing bezeichnete den Bereich wegen seiner Nähe zum Dom, zur Archäologischen Zone und zu den wichtigen Museen als „Tempelbezirk“. Entsprechend sorgsam müsse damit umgegangen werden, zumal entlang der Straße Unter Goldschmied in Zukunft der Kulturpfad „Via Culturalis“ verlaufen wird.

Büros sollen Entwürfe weiter ausarbeiten

Die Jury entschied sich dafür, die Büros Baumschlager Eberle aus Lustenau in Österreich und Ingenhoven Architects aus Düsseldorf aus dem Wettbewerb ausscheiden zu lassen. Die weiteren vier Büros sollen ihre Entwürfe bis zum Juli weiter ausarbeiten. Dann will die Jury erneut tagen und einen Sieger küren. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, soll bis dahin auch geklärt sein, ob das städtische Kundenzentrum am Laurenzplatz in die Planungen integriert wird oder nicht. Die Stadt könnte das in die Jahre gekommene Kundenzentrum aufgeben und ebenfalls neu bauen.

Entwurf des Kölner Büros KSG

Die Kölner Büros Kister Scheithauer Gross (KSG) sowie Schilling Architekten teilen eine städtebaulich reizvolle Idee. Parallel zu Unter Goldschmied soll eine neue Gasse entstehen, die Fußgänger nutzen können. Der Dom wäre in der langen Variante – bei der das städtische Kundenzentrum abgerissen werden müsste – vom Laurenzplatz aus sichtbar.

Entwurf des Kölner Büros Schilling

Der Karl-Küpper-Platz würde in Richtung der Kathedrale verlegt. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass die Gebäude höher werden müssten, um das von der Gerch-Group gewünschte Bauvolumen unterbringen zu können. Die Gasse würde einigen Raum für sich beanspruchen. Da ein siebtes Geschoss für die Stadt allerdings kaum infrage kommt, müsste der Investor wohl auf einen Teil der angestrebten Fläche verzichten. KSG und Schilling sollen prüfen, wie ihre Entwürfe mit und ohne Bezirksamt aussehen würden.

Markthalle aus Entwürfen verschwunden

Wie eng es auf dem Areal aus Sicht der Gerch-Group zugeht, lässt sich auch daran erkennen, dass die von der FDP vorgeschlagene und von den Ratspolitikern gewünschte Markthalle mittlerweile aus allen Entwürfen verschwunden ist. Als die Architekten ihre Entwürfe im März erstmals präsentierten, gehörte die Markthalle, die einiges an Platz benötigen würde, noch dazu.

Entwurf des Kopenhagener Büros Henning Larsen

Während sich KSG und Schilling in den kommenden Wochen mit der Höhe ihres Entwurfs auseinandersetzen müssen, geht es bei den beiden weiteren im Wettbewerb verbliebenen Büros darum, ob die von ihnen konzipierten Innenhöfe genug Lichteinfall zulassen. Sowohl Henning Larsen aus Kopenhagen als auch Krischanitz aus Wien setzen auf eine kompakte Bebauung im Stil der vorhandenen Nachbargebäude.

Entwurf des Wiener Büros Krischanitz 

Auch der historische Grundriss der Straßen bleibt erhalten – eine parallele Gasse zu Unter Goldschmied gibt es nicht. Dafür erfüllen beide den Wunsch des Investors nach einer möglichst großen Fläche, die sich vermarkten, vermieten und verkaufen lässt.

Entscheidung im Juli

Nachdem der jetzige Wettbewerb im Juli abgeschlossen ist, sollen weitere Architektenbüros die eigentlichen Gebäude samt der dazugehörigen Fassaden entwerfen. Im aktuellen Schritt geht es darum zu klären, welche Art von Bauwerken in welcher Dimension an welcher Stelle stehen.