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Gemeine Masche in KölnArglose Senioren von Trickdieben getäuscht – 100.000 Euro Beute

Lesezeit 2 Minuten
Außenansicht von Landgericht und Amtsgericht Köln auf der Luxemburger Straße in Köln Sülz.

Der Prozess um Trickdiebstähle in Köln wird vor dem Landgericht geführt.

Besonders perfide haben Trickdiebe arglose und gebrechliche Senioren in Köln ausgenommen. 18 Fälle werden nun vor dem Landgericht verhandelt.

Die Masche ist nicht neu, aber immer wieder fallen arglose Senioren auf Trickdiebe mit der Masche „falsche Polizisten“ herein. Dies zeigt auch ein aktueller Fall, der jetzt vor dem Kölner Landgericht verhandelt wird. Laut Anklage hatten es die Täter auch gerade auf besonders gebrechliche Menschen abgesehen. Sein sollen etwa 100.000 Euro Beute gemacht haben.

Kölner Anklage: Senioren vor Arztpraxen und Supermärkten ausgespäht

Auf der Anklagebank in Saal 7 saß jedoch nicht der mutmaßliche Haupttäter. Der Beschuldigte sei laut Justizkrankenhaus Fröndenberg gesundheitlich nicht in der Lage, am Prozess teilzunehmen, teilte der Vorsitzende Richter Thomas Stollenwerk mit. Gegen ihn werde daher zu einem anderen Zeitpunkt verhandelt. Verantworten mussten sich, so angeklagt, die Komplizin und ein Hehler.

Die mutmaßlichen Trickdiebe wohnen in Bremen, konzentrierten sich laut Anklage aber auf den Raum Köln und das Ruhrgebiet. „Es wurden ältere Menschen in Wohngebieten ausgespäht, vor Supermärkten, Arztpraxen und auf Wochenmärkten“, sagte die Staatsanwältin. Man sei den Senioren jeweils bis zu ihren Wohnanschriften gefolgt. Die Anklageschrift listet 18 Fälle auf.

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Köln-Porz: Rentner mit Rollator gefolgt und ausgetrickst

Besonders gemein erscheint eine angeklagte Tat aus dem vergangenen Dezember. In Porz soll der Haupttäter einem 87-jährigen Senior gefolgt sein, der auf einen Rollator angewiesen war. Der Täter soll sich als Polizist vorgestellt und sich mit einem gefälschten Dienstausweis legitimiert haben. In der Nachbarschaft sei eingebrochen worden, soll der falsche Beamte gesagt haben.

Deswegen solle der Rentner prüfen, ob in seiner Wohnung noch alle Wertsachen vorhanden seien. Der alte Mann, dessen 84-jährige und halbseitig gelähmte Ehefrau ebenfalls anwesend war, schaute im Küchenschrank nach und zeigte dem Besucher seine 1055 Euro in bar. Der Täter soll dann einen unbeobachteten Moment genutzt und das Geld an sich genommen haben.

Humboldt-Gremberg: Geh- und sehbehinderte Seniorin beklaut

In Humboldt-Gremberg soll der Haupttäter einer geh- und sehbehinderten Seniorin (88) zunächst dabei geholfen haben, ihre Einkaufstaschen in die Wohnung zu tragen. Dann habe er sich als Polizist ausgegeben, wieder von Einbrüchen in der Nachbarschaft gesprochen und gesagt, er müsse schauen, ob Einbrecher in der Wohnung wären. Dann habe er 2064 Euro eingesteckt.

In allen Fällen soll die 24-jährige Angeklagte Schmiere gestanden haben. In zumindest einem Fall sollen die Täter ihre Beute, die laut Anklage auch aus zahlreichen Schmuckstücken bestand, an einen Hehler weitergegeben haben, der nun ebenfalls vor Gericht steht. Zum Prozessauftakt schwiegen die Angeklagten. Sie sollen bereits wegen ähnlicher Delikte vorbestraft sein.