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„Schreckmoment“Aufzüge im Kölner Landgericht sacken über mehrere Stockwerke ab

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Das Kölner Justizgebäude an der Luxemburger Straße.

Köln – Es ist ein weiteres Kapitel in Sachen marodes Kölner Justizzentrum. Sieben von insgesamt neun Aufzügen hatten die Verantwortlichen im Kölner Landgericht am Mittwoch kurzfristig stillgelegt, nachdem Mitarbeitende von mehreren Vorfällen berichtet hatten. So soll ein Aufzug einmal abrupt abgebremst haben. Auch soll ein Aufzug bei einer Fahrt um mehrere Stockwerke abgesackt sein.

Schreckmoment für die Bediensteten

Sicher ein Schreckmoment für die Bediensteten, sagt Landgerichtssprecher Jan F. Orth auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, eine Gefahr habe aber nicht bestanden. Nach einer technischen Überprüfung wurden drei Aufzüge am Donnerstag bereits wieder in Betrieb genommen. „Es wurden hier keine Mängel festgestellt“, so Orth. Der Rest soll nach weiterer Prüfung am Montag folgen.

Den Ablauf im Gericht hatte der kurze Ausfall nicht gestört. Viele Beschäftigte befinden sich im Homeoffice, zudem wurde der intakte Feuerwehraufzug zum Aktentransport genutzt. Auch ein weiterer Aufzug im Foyer konnte etwa Zeugen bei Strafprozessen, die schlecht zu Fuß waren, transportieren. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Zugang für Besucher ohnehin beschränkt.

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Und wer als Richter, Rechtspfleger oder Protokollkraft dann doch zu Fuß in ein höheres Stockwerk musste, der habe es sportlich gesehen, berichtet Gerichtssprecher Orth. Das Justiz-Hochhaus verfügt über 25 Etagen. Nicht so mobile Beschäftigte durften indes zu Hause bleiben. Die kurzfristige Stilllegung der sechs Aufzüge sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“ gewesen, so der Sprecher.

Immer wieder Probleme im maroden Gebäude

Probleme mit den Aufzügen hat es in der Vergangenheit im Kölner Gerichtsgebäude immer wieder gegeben. Buchstäblich bröckelt es in dem maroden Gebäude an allen Ecken und Kanten. Zuletzt hatte es ein Problem mit der Klimaanlage gegeben, die gerade in Corona-Zeiten für eine ständige Zufuhr von Frischluft sorgen sollte. Hier musste der Sitzungsbetrieb kurzfristig eingestellt werden.

Für die rund 1200 Beschäftigten gibt es aber Hoffnung. Um nicht zu lange auf einen anvisierten Neubau warten zu müssen, sollen die Büros im Jahr 2023 zunächst in die dann kernsanierte alte Arbeitsagentur gleich nebenan umziehen. Lediglich die Sitzungssäle sollen dann im alten Gebäude verbleiben. Eine Sanierung während des Betriebes sei nicht mehr möglich gewesen, hieß es.