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„Nachrichten nur schwer verdaulich“Ausschuss befasst sich mit erneuter Verzögerung der Opernsanierung

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Die Baustelle von Schauspielhaus und Oper am Offenbachplatz.

Die Baustelle von Schauspielhaus und Oper am Offenbachplatz.

Bei der Ausschusssitzung soll unter anderem erörtert werden, welche Konsequenzen aus der erneuten Verschiebung folgen sollen.

Weil sich die Fertigstellung der seit 2012 laufenden Sanierung der Kölner Bühnen erneut verzögert und bis zu 90 Millionen Euro mehr kosten wird, haben mehrere Ratsparteien eine aktuelle Stunde im Betriebsausschuss Bühnen der Stadt Köln beantragt. Dabei soll es auch um „strukturelle Verantwortlichkeiten und bauliche Ursachen für die weiteren Verzögerungen“ gehen, sowie Konsequenzen aus der erneuten Verzögerung erörtert werden, wie aus dem Antrag hervorgeht. Dem Antrag schlossen sich die Grünen, die CDU, die SPD, die Linke, die FDP und Volt an. Die Sitzung ist für den 17. September terminiert.

Kölner Opernsanierung: Kosten mittlerweile bei mehr als einer Milliarde Euro

„Auch mit etwas Abstand sind die Nachrichten von letzter Woche nur schwer verdaulich: Die Oper wird wieder nicht wie geplant fertig, die Kosten steigen wieder drastisch an, die Bühnen müssen wieder mindestens eine Spielzeit länger im Interim bleiben und die Menschen dieser Stadt warten weiter auf die Eröffnung“, sagte Brigitta von Bülow, Bürgermeisterin und kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Kölner Rat. Damit man Ende 2025 nicht erneut an der gleichen Stelle stehe, brauche es jetzt eine Bestandsaufnahme. „Aus allem, was schiefgelaufen ist, müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden, damit es ab jetzt besser läuft.“

Über die erneute Verzögerung hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) die Öffentlichkeit unter anderem mit Baudezernent Markus Greitemann am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Historischen Rathaus informiert.

Wie mehrfach berichtet, lässt die Stadt Köln seit 2012 die denkmalgeschützte Oper und das denkmalgeschützte Schauspielhaus sanieren, zum Bauprojekt zählen auch das sogenannte Kleine Haus und die unterirdische Kinderoper. Statt drei Jahren Bauzeit und geschätzten Kosten von 253 Millionen Euro dauert das Großbauprojekt mittlerweile mehr als zwölf Jahre an und kostet inklusive der Finanzierungskosten und den Kosten für die Interimsspielstätten mehr als eine Milliarde Euro. Laut Kulturdezernent Stefan Charles wird die Spielzeit 2025/2026 noch in den Interimsspielstätten geplant. (fho)