Köln – Beim Black History Month, der in den USA entstanden ist und im Februar gefeiert wird, geht es darum, Geschichte, Kultur und Errungenschaften schwarzer Menschen in den Vordergrund zu rücken. Längst gibt es auch in Deutschland Veranstaltungen zum Black History Month. Als ein Beitrag dazu versteht sich die Gruppenausstellung, die am Freitag, 4. Februar, um 19 Uhr im Projektraum „Mouches Volantes“ in der Westpassage des Ebertplatzes eröffnet wird und den Titel „Pulp“ trägt. Gezeigt werden Arbeiten der Künstlerinnen Anys Reimann, Theresa Weber und Latefa Wiersch. Als vierter Beteiligter steuert Moh Kanim eigens komponierte Klänge bei, die das Thema Körperlichkeit aufgreifen.
Die Objekte, von denen viele wie Fetische wirken, spielen dieses Thema unter dem Vorzeichen der Vermischung der Kulturen durch und verweigern, wie es in der Einladung heißt, „durch Störung und Ironie bekannte Codes der Exotisierung, des Fetischs und der Objektivierung“. Beispielsweise hängen bunte Zöpfe an Ketten, zwei sonderbare, langgezogene Köpfe stehen auf orangefarbenen Stelzen nebeneinander, Puppen sind ebenso zu sehen wie extrem hohe Plateauschuhe und Transplantate, und an einer Wand sind Lederstücke zu einer Art Landkarte zusammengefügt.
Ausstellung auf dem Kölner Ebertplatz bis Anfang März
Ihsan Alisan, Leiter des Projektraums und Vorstand des „Brunnen e. V.“, zu dem sich die Kunsträume am Ebertplatz zusammengeschlossen haben, spricht von „Opulenz“, dargeboten in einer „Schatzkammer“; den besonderen Monat nennt er lieber „Black Future Month“. Die Ausstellung ist bis zum 5. März täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet.
Noch bis zum 18. Februar ist nebenan, in der Projektgalerie „Labor“, eine Ausstellung mit Werken von Dagmar Hugk und Wolfgang Lüttgens zu sehen. Hugk erschafft Bildwelten, die auf Natur oder organische Systeme zu verweisen schienen, aber synthetischen Ursprungs sind, und Lüttgens bearbeitet fotografische Bildmotive digital und transformiert die Bilder durch Faltungen und Knickungen in filigrane Objekte. Ein weiterer Kunst-Ort in der Westpassage ist die „Gemeinde Köln“. Sie zeigt bis zum 5. März Arbeiten der dänisch-deutschen Künstlerin und Filmemacherin Lena Ditte Nissen, die sich Rahmen ihrer Familiengeschichte mit dem Nationalsozialismus beschäftigt hat. Den Mittelpunkt bildet eine mehrstimmige Drei-Kanal-Videoinstallation. Beide Ausstellungen sind jeden Tag von 15 bis 20 Uhr geöffnet.
Am 11. Februar, 15 Uhr, präsentieren Master-Studierende der Technischen Hochschule Köln die Ergebnisse ihres mehrsemestrigen Projekts zum Thema Zukunft des Ebertplatzes, an dem der gemeinnützige Verein Baukultur NRW und der Brunnen e. V. beteiligt sind. Die Resultate sind bis zum 28. Februar täglich von 15 bis 20 Uhr im Projektraum „Gold+Beton“ zu sehen.