Köln – Eine Art Kaltbesuch hat Mareike de Valck dem Rheinenergie-Stadion bei ihrem Amtsantritt schon abgestattet. An der leeren Arena ließ sich die neue Leiterin der Wache Ehrenfeld mehrere Stunden lang die Gegebenheiten zeigen. Es sei „auch um profane Dinge gegangen“, sagt sie. Wie sieht die Umgebung aus, wenn es hell ist, wie, wenn es dunkel ist, nass und trocken.
„Wenn man den Bahnsteig am Stadion vorher nicht gesehen hat, kann man sich die Situation nicht vorstellen, wenn dort die Fans voneinander getrennt werden sollen“, sagt sie. „Es ging darum, ein Gefühl dafür zu bekommen“, sagt sie. Als Leiterin der Polizeiinspektion 3 und Nachfolgerin des pensionierten Volker Lange ist de Valck auch für die Fußball-Einsätze am Stadion zuständig.
Kinder sind FC-Fans
Die 39-Jährige verbringt gerade den ersten Sommer an ihrer neuen Wirkungsstätte. Zu Beginn habe sie sich Fotos von allen Kollegen im Büro aufgehängt, um sich die Namen einzuprägen, erzählt sie. Um die Stadt zu erleben, fahre sie mit der Bahn in die Wache, nachdem sie 20 Jahre mit dem Auto zur Arbeit gekommen sei. Ehrenfeld bezeichnet sie als „Puls der Stadt“:
„Ich mag es, die Fenster aufzumachen und das Leben mitzubekommen.“ Schichtdienste gehören für sie dazu, sagt die dreifache Mutter. „Darüber denkt man als Polizistin nicht groß nach.“ Den Polizeialltag in einer Großstadt kennt die gebürtige Essenerin schon. Ihre Karriere hatte sie neben Stationen in Duisburg und Wuppertal und dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste unter anderem in die Altstadtwache in Düsseldorf geführt.
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Im August dürften wieder die ersten größeren Einsätze am Stadion anstehen. Fußball, sagt sie, sei für sie „eine Herzensangelegenheit“, ihre Kinder seien FC-Fans, sie selbst bezeichnet sich in diesen Dingen als „neutral“, auch wenn sie sich der Stimmung im Stadion nicht immer entziehen könne.
„Im Vergleich zu anderen Vereinen hat der FC sehr engagierte Anhänger“, sagt sie. Dass diese und die der Gegner beim Stadionbesuch nicht gewalttätig werden, gehört künftig auch zu ihren Aufgaben. Am liebsten möge sie aber ohnehin das Maskottchen Hennes, sagt sie. Und der ist ja in der Regel friedlich.