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Ausschreitungen in KölnHeldt äußert sich zur Randale – Polizeieinsatz zur Relegation?

Lesezeit 3 Minuten
Krawalle 1

Polizisten versuchen die Lage auf den Jahnwiesen im Mai unter Kontrolle zu bringen. (Archivbild)

Köln – Auch am Pfingstmontag, zwei Tage nach den verstörenden Szenen von der Jahnwiese, waren die Ausmaße der Krawalle immer noch nicht ganz klar. Mehrere Verletzte mit Knalltraumata, Schnitt-, Platz- und anderen Wunden gab es, wie viele es aber genau waren, konnte die Polizei am Montag nicht sagen. Nur so viel steht fest: Unter den Verletzten sind Polizisten und Randalierer gleichermaßen. Ein WDR-Mitarbeiter wurde von einem Angreifer mit Schlägen und Tritten verletzt. Weitere Journalisten berichteten von gezielten Pöbeleien und Einschüchterungsversuchen gegen sie. Pyrotechnik flog aus einer Menge von etwa 1000 FC-Anhängern in Richtung von Polizisten, außerdem teils volle Flaschen – aus Plastik wie aus Glas. Die Polizei schritt mit Entschlossenheit und mehreren Hundertschaften ein.

Bild von iOS (28)

Polizisten räumen die Straße hinter der Südkurve.

Szenen, die auch der 1. FC Köln am Montag kommentierte. „Ich glaube, das muss man zweiteilen. Wir haben uns sehr über den friedlichen Support gefreut. Da waren eine Menge Menschen, die uns auf der Anfahrt unterstützt haben“, sagte Geschäftsführer Horst Heldt. Außerhalb des Stadions aber trage der Verein nicht die Verantwortung. Dort müsse die Polizei die Situation regeln. „Gewaltaktionen, egal, von wem sie ausgehen, gehören weder im Stadion noch davor dazu. Das verurteilen wir“, sagte Heldt und sicherte eine interne Aufarbeitung zu. Vorher habe es „keinen Sinn, sich dazu zu äußern“.

Polizei räumt Straße

Schon vor Anpfiff hatten sich auf der Junkersdorfer Straße hinter der Südkurve mehrere Hundert FC-Anhänger versammelt, Schlachtrufe angestimmt und vereinzelt – etwa bei der Ankunft des FC-Busses – Pyrotechnik abgebrannt. Die Atmosphäre war angespannt, aber zunächst friedlich, die Nervosität spürbar. Maske trug im Gedränge kaum jemand.

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Räumung Junkersdorfer

An der Jahnwiese kam es gegen Spielende zu Rangeleien, als die Polizei die Junkersdorfer Straße räumte.

Gegen 17 Uhr, als der vermeintliche Treffer zum 1:0 aberkannt wurde, wurden Böller und abermals Rauchtöpfe gezündet, einige wenige Flaschen flogen durch die Luft. Die Polizei forderte über Lautsprecher auf, kein Feuerwerk mehr abzubrennen und kündigte an, die Straße zu räumen. Erneut flogen Flaschen in Richtung der Beamten.

Jubel FC Schalke

Die FC-Anhänger bejubelten das 1:0 gegen Schalke. Maske trug kaum jemand.

Dann kam die 86. Minute und der Siegtreffer für den FC. Mitten in den ekstatischen Jubel eine weitere Ansage der Polizei: „Unterlassen Sie das Abbrennen von Pyrotechnik.“ Dann rückten die Beamten vor. Ein wahrer Flaschenhagel ging in dem Moment auf sie nieder. Die Flaschen trafen offenbar auch unbeteiligte Fans, sie brachten sich mit Platzwunden am Kopf in Sicherheit.

27 Randalierer festgesetzt

Hunderte Fans und Randalierer flüchteten auf die vom einsetzenden Starkregen sehr rutschige Jahnwiese, Böller flogen umher, Fackeln und weitere Flaschen. Die Polizei verfolgte die Werfer über die Wiese, die Treppe zum Jahn-Denkmal und hinein in den Stadtwald am Adenauerweiher. Es kam zu Rangeleien, Randalierer und Einsatzkräfte gingen zu Boden, die Beamten legten den Männern Handfesseln an und führten sie zu den Gefangenentransportern – unter wütendem Protest von Umstehenden, die „Polizeigewalt“ skandierten und riefen, die Beamten hätten die Situation eskalieren lassen. Am Ende setzte die Polizei 27 Randalierer fest und nahm sieben in Gewahrsam. Gegen alle wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt, gegen manche auch wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

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Auf der Jahnwiese warfen Randalierer mit Pyrotechnik und Flaschen auf Polizisten.

Noch vor Ort verteidigte die Polizei ihr Vorgehen. Die Räumung sei nötig gewesen, weil aus einer Gruppe heraus wiederholt bengalische Feuer gezündet worden seien. Ein Sprecher sagte, die Gruppe habe sehr dicht beieinander gestanden. Die Mitglieder hätten versucht, sich gegenseitig mit ihren Körpern nach außen abzuschirmen. Den Aufforderungen, keine Bengalos zu zünden und Abstände einzuhalten, sei nicht nachgekommen worden.

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Schon an diesem Mittwoch steht für die Polizei womöglich ein weiterer Großeinsatz an. Um 18.30 Uhr beginnt in Müngersdorf das Relegations-Hinspiel gegen Holstein Kiel. Die Situation werde nun bewertet und vorbereitet, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Weil aber erst am Sonntag der Gegner ermittelt wurde, sei nicht vor Dienstag mit Informationen zu rechnen.