Autor Bastian Schneider hat einen literarischen Führer durch Zollstock geschrieben. Am 22. Juni wird er das Buch bei Bücher Weyer präsentieren.
„Reihe soll fortgeführt werden“Das „Zollstock-Alphabet“ – Kurzprosa und Gedichte zum Veedel
26 Buchstaben, 26 Notizen zu Zollstock – gerade ist das „Zollstock-Alphabet“ erschienen. Verfasst hat es der Autor Bastian Schneider. In dem schmalen Band finden sich Kürzest-Prosa, Gedichte, konkrete Poesie und Anekdoten zum Veedel. „Ich befasse mich in meiner Literatur oft mit den Besonderheiten im urbanen Raum. Für das ‚Zollstock-Alphabet‘ bin ich rausgegangen und habe noch einmal genauer beobachtet“, berichtet der 44-Jährige.
Vierter Köln-Band der Alphabet-Reihe
Zu A kann man zum Beispiel das Gedicht „Ariadne 969“ lesen, unter J eine Anekdote zu einem kriminellen Namensvetter von Joseph Rosenzweig, dem Gründer des Allgemeinen Bürgervereins Zollstock und Rektor der katholischen Volksschule im Veedel und unter P finden sich Gedanken zum „Postamt Pius“. Viele Notizen beruhen auf Schneiders Beobachtungen oder Erlebnisse, manche „Geschichten“ sind erfunden.
Erschienen ist das Buch in der „parasitenpresse“, einem kleinen Verlag im belgischen Viertel. Es ist der vierte Kölner Band der Alphabet-Reihe. In vergangenen Jahren wurden bereits Bände zu Ehrenfeld, Kalk und Nippes veröffentlicht, jeweils von einem Autor oder einer Autorin verfasst, die im Veedel lebt oder sich gut mit ihm auskennt.
Weniger für Touristen, eher für Veedel-Bewohner
„Die Idee war, damit einen persönlichen Zugang zum Stadtteil zu zeigen. Die Bücher sind wie ein kleiner literarischer Führer durch diese Veedel, die auch die nicht so bekannten Seiten zeigen“, beschreibt Adrian Kasnitz, Inhaber und Gründer der „parasitenpresse“. Die Bände seien nicht so sehr für Touristen, sondern die Bewohner der jeweiligen Veedel gedacht. „Die Reihe kommt sehr gut an und soll fortgeführt werden“, sagt Kasnitz.
Die Kurzprosa und Gedichte zu Zollstock seien vor allem in der Corona-Zeit entstanden, erzählt Schneider. Der 44-Jährige gebürtige Siegener studierte Psychologie und deutsche und französische Literatur in Marburg und Paris. 2010 ging er nach Wien, wo er Sprachkunst studierte und als Lektor Übersetzungen betreute.
Zollstock hat seinen eigenen Charme
2016 zog er aus privaten Gründen nach Köln, wo er seither mit seiner Familie lebt. „Ich fühle mich total wohl in Zollstock. Es ist ein angenehmes Veedel zum Wohnen und Leben, gerade auch mit Kindern. Es bietet alles für den Alltag, man hat kurze Wege und viel Grün. Der große Vorgebirgspark und auch die Genossenschaftshäuser prägen Zollstock“, schildert der Vater eines sechsjährigen Sohnes. „Es tut sich auch einiges hier. Man trifft auf junge Familien, wie auf alteingesessene Zollstocker. Das Veedel hat seinen eigenen Charme“, sagt Schneider.
Das „Zollstock-Alphabet“ kostet neun Euro und ist bei Bücher Weyer in Zollstock zu haben oder beim Verlag und in anderen Buchhandlungen zu bestellen.
Am Samstag, 22. Juni, präsentiert Schneider den Band um 12 Uhr bei Bücher Weyer am Höninger Weg 181. Der Eintritt ist frei.