ProzessauftaktDrei Kölner wegen Vergewaltigung in türkischem Hotel angeklagt
Köln – Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und Beihilfe dazu müssen sich seit Dienstag drei Männer im Alter von 30 bis 34 Jahren vor dem Kölner Landgericht verantworten. In einem Hotel in der Türkei sollen die Angeklagten nacheinander über eine Frau hergefallen sein. Der Fall aus dem Jahr 2018 wird in Deutschland verhandelt, da die hiesige Staatsanwaltschaft die Ermittlungen führt.
Kölner machten Urlaub im türkischen Bodrum
Offenbar hatten die mutmaßlichen Täter und Opfer sich im Urlaub im türkischen Bodrum kennen gelernt. Laut Anklageschrift sollen sich die Beschuldigten, die Anzeigenerstatterin und eine weitere Frau zusammen im Hotelzimmer aufgehalten haben. „Nachdem die Zeugin eingeschlafen war, entfernte sich die andere Frau aus dem Zimmer“, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.
Die Situation soll einer der Männer genutzt haben, die Frau zu begrapschen. „Hast du Silikonbrüste?“, soll er das inzwischen aufgewachte Opfer laut Staatsanwältin gefragt haben. „Das will ich nicht, hör auf“, sei die Reaktion der Frau gewesen, die dem Mann ins Gesicht geschlagen habe. „Er schlug zurück“, so beschrieb es die Staatsanwältin. Der Mann soll immer brutaler geworden sein.
Staatsanwältin spricht von mehrfacher Vergewaltigung
Trotz heftiger Gegenwehr mit Tritten soll der 34-Jährige die Frau vergewaltigt, dann noch mit Hilfe eines Freundes ins Bad des Hotelzimmers gezogen, dort seine Tat fortgesetzt und dem schreienden Opfer dabei den Mund zugehalten haben. Völlig aufgelöst soll sich das Opfer danach aufs Bett gesetzt haben, wo sie laut Anklage von den beiden anderen Männern im Zimmer berührt wurde.
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Nachdem der mutmaßliche Vergewaltiger und ein Freund von ihm das Zimmer verlassen hatten, soll der dritte Angeklagte die „vom Vorgeschehen körperlich und psychisch geschwächte Frau“ ebenfalls vergewaltigt haben, nach den Worten: „Das wird dir Spaß machen.“ Als das Opfer zu weinen begann, habe der Angeklagte von der Frau abgelassen, ihre Wange gestreichelt und sich entschuldigt.
Köln: Angeklagte schweigen zum Prozessauftakt
Zum Prozessauftakt schwiegen die Angeklagten, es ist von einer strittigen Verhandlung auszugehen. „Wir warten erstmal die Aussage der Geschädigten ab“, sagte einer der Verteidiger, während diese als Nebenklägerin im Gerichtssaal saß.
Den Angeklagten, die nicht in Untersuchungshaft sitzen, droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Ein Urteil soll Ende des Monats gesprochen werden.