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Ehemaliges 4711-Haus550 Euro für eine 15-Quadratmeter-Studentenwohnung

Lesezeit 3 Minuten
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Das ehemalige 4711-Haus in Köln-Ehrenfeld

  1. Verfügbare und bezahlbare Studentenwohnungen im Kölner Stadtteil Ehrenfeld sind rar.
  2. Das Unternehmen Youniq hat sein erstes Haus in Köln eröffnet – mitten im beliebten Veedel im wohl markantesten Haus in Köln.
  3. Wie sieht es drinnen aus? Wie viel müssen Mieter monatlich zahlen? Und wie viele Wohnungen sind noch frei? Wir haben die Antworten.

Köln-Ehrenfeld – Dass man als Student im ehemaligen Arbeiter-Stadtteil Ehrenfeld eine billige Bude finden konnte, ist lange her. Heute ist eher das Gegenteil die Regel. Immer mehr Vermieter bringen hier ihre Unterkünfte nach der Devise je teurer, je lieber auf den Markt.

Zwischen 550 und 800 Euro kostet eine Wohnung im ehemaligen 4711-Hochhaus an der Venloer Straße. Hier hat das Unternehmen „Youniq“ sein erstes Haus in Köln eröffnet. Die ersten Mieter konnten Anfang April in das wohl markanteste Haus des Stadtteils einziehen. Für den stolzen Preis bekommen sie Unterkünfte, die in der Größe zwischen „winzig“ (15 Quadratmeter) – und „klein“ (35 Quadratmeter) liegen.

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Blick in die Studentenwohnungen im 4711-Haus in Ehrenfeld

Im Preis inbegriffen sind Heizkosten, Internet und Kabelfernsehen sowie eine Kochzeile mit Induktionskochfeld, Kühlschrank, Mikrowelle und Spüle. Ferner sind ein Duschbad und ein Mini-Wohnzimmer mit Schlafcouch und kleiner Sitzgruppe schon vorhanden – alles nagelneu und frei von jeglichem Altbau-, Hinterhaus- oder Wohngemeinschafts-Charme.

Loungebereiche im 4711-Haus soll Gemeinschaftsgefühl stärken

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Parfümfabrik „4711“ wurde in den letzten zwei Jahren zum Wohnhaus umgebaut. Die erste bis vierte Etage bietet 136 Studentenwohnungen. Im 5. bis 8 Stock werden ab Oktober 112 sogenannte Service-Apartments an Hotelgäste vermietet. Im obersten Stockwerk. Das Unternehmen Corestate investierte 60 Millionen Euro in den Umbau.

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Die Zimmer sind bereits mit einem Schlafsofa ausgestattet.

Eine Ausgabe, die sich lohnen soll. „Natürlich ist das teuer“, sagt Katja Remus zu den Mieten. Sie vermarktet mit ihrem Team die Youniq-Unterkünfte an insgesamt elf Standorten in Deutschland. Doch es gebe nun einmal einen Markt dafür. Der leidet aber unter der Corona-Krise, weshalb erst ein Viertel der 136 Studenten-Appartements vermietet sind.

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Normalerweise, so Katja Remus, wären neue Objekte schon kurz nach Beginn der Vermietung bereits zu 80 Prozent belegt. Dass es Kritik an den hohen Preisen gibt, sei jedoch auch ihr nicht verborgen geblieben. Im Berliner Wedding kam es im November 2017 sogar zu einer spektakulären Farb-Attacke auf ein gerade fertiggestelltes Youniq-Studentenwohnhaus. In einem Video bekannten sich Gentrifizierungsgegner zu der Aktion.

Ehrenfeld liegt im oberen Preissegment

Des Thema Gentrifizierung ist auch in Ehrenfeld seit Jahren präsent. Nicht zuletzt, weil es immer mehr Angebote für studentisches Wohnen in sogenannten Micro-Appartements gibt. Youniq ist beileibe nicht des erste Anbieter. Andere Unternehmen verlangen etwa an der Liebigstraße oder am Ehrenfeldgürtel für eine rund 20 Quadratmeter große möblierte Wohnung ab 500 Euro aufwärts. Der übrige Wohnungsmarkt ist ebenfalls längst im oberen Preissegment angekommen. Neue Eigentumswohnungen mitten im Stadtteil gibt es nicht selten erst ab 5000 Euro pro Quadratmeter und mehr.

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Der Arbeitsplatz in einer Studentenwohnung

Eine breite Mehrheit in der Bezirksvertretung betont immer wieder die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum und drängt bei Bauvorhaben auf mindestens ein Drittel öffentlich geförderten Wohnungen. Der Erfolg dieser Bemühungen ist jedoch überschaubar. Lokale Politiker der Linken fordern daher auch für Ehrenfeld – wie im Severinsviertel und in Mülheim – eine „Soziale Erhaltungssatzung“, die verhindern soll, dass Bewohner aufgrund steigender Immobilienpreise und Mieten verdrängt werden.