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Kommentar zu Mieten im 4711-HausDer Immobilienfirma darf kein Vorwurf gemacht werden

Lesezeit 2 Minuten
4711 Ehrenfeld

Das ehemalige 4711-Haus in Ehrenfeld ist fertig umgebaut, die Wohnungen sind aber noch nicht alle vermietet. 

  1. Das Unternehmen Youniq hat sein erstes Haus in Köln eröffnet – mitten in Ehrenfeld im ehemaligen 4711-Haus.
  2. Dort soll eine 15-Quadratmeter-Studentenwohnungen 550 Euro kosten.
  3. Unser Autor macht der Immobilienfirma keinen Vorwurf. Viel mehr seien jetzt andere gefordert, um der Gentrifizierung in Ehrenfeld entgegenzuwirken.

Köln – Eine Studentenwohnung, die zwischen 550 und 800 Euro kostet, wird für die meisten Studenten kaum erschwinglich sein. Es finden sich aber dennoch genug Menschen, die sich ein Appartement im Ehrenfelder 4711-Haus leisten können. Solange es einen funktionierenden Markt für ein Produkt gibt, wird ein Unternehmen auch den entsprechenden Preis verlangen.

Man kann einem Immobilienanbieter nicht zum Vorwurf machen, dass er Geld verdienen will – zumal sowohl der Erwerb eines Grundstücks in bester Lage als auch der Umbau des darauf stehenden Gebäudes teuer war und refinanziert werden muss.

Hier lesen Sie mehr: So sieht es heute im ehemaligen 4711-Haus in Köln aus

Teure Studentenwohnungen haben dennoch einen direkten Einfluss auf das Preisniveau im umliegenden Viertel. Ehrenfeld ist schon seit längerer Zeit von einer zunehmenden Gentrifizierung betroffen, also von der Verdrängung langjähriger Bewohner mit geringerem Einkommen durch neu Hinzugezogene mit einer höheren Kaufkraft. Das Ziel einer sozial gerechten Stadt darf nicht aus den Augen verloren werden.

Kritiker sollten sich an die Stadt Köln wenden

Die richtigen Adressaten für Kritik sind die Politik und die Stadtverwaltung und nicht die Immobilienunternehmer. Es fehlt nach wie vor an einem überzeugenden Konzept, um mehr Wohnraum zu schaffen, den sich nicht nur gut Verdienende leisten können.

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Die Stadt muss dafür sorgen, ihre eigenen Flächen vor allem mit Sozialwohnungen zu bebauen oder zumindest an Genossenschaften zu verkaufen, die dort preisgedämpften Wohnraum bauen. Damit die Stadt wiederum über eine hohe Anzahl von Grundstücken verfügen kann, muss sie öfter als bislang von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Nur so lässt sich steuern, wie bezahlbar das Leben in Stadtteilen wie Ehrenfeld auf Dauer bleibt.