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Eier und Bierflaschen geworfenStreit um Schiffe in Köln-Mülheim eskaliert

Lesezeit 3 Minuten
Schifferkrieg in Mülheim

Seit Jahren gibt es Streit darüber, wo in Köln die Schiffe nachts anlegen können.

Köln – Der Ärger hatte sich angedeutet, nun ist die Situation eskaliert. In mehreren Nächten flogen Eier und Bierflaschen vom Mülheimer Rheinufer auf den Bitumentanker von Christian Bischoff. Das 80 Meter lange Schiff lag wie so oft mit dem flüssigen Teer beladen vor dem beliebten Naherholungsziel gleich schräg unter der Mülheimer Brücke – wieder mal zum Ärger einiger Anwohner.

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„Gemeckert haben die Menschen immer wieder, aber so zugespitzt wie dieses Mal hatte sich die Situation noch nie“, sagt Bischoff. Immer wieder seien Anwohner gekommen und hätten sich über Krach und Gestank beschwert, den das Schiff verursacht, während es am Ufer liegt. Dass Gegenstände flogen, habe er aber noch nie erlebt. Zwar ist niemandem etwas passiert und auch am Schiff ist kein Schaden entstanden. Doch Bischoff ahnt, dass der Angriff wohl nicht der letzte gewesen sein wird. „Das Schiff liegt etwa sechs Tage im Monat in Mülheim. Ich bin schon gespannt auf das nächste Mal“, sagt Bischoff.

Stadt muss ausreichend Stellplätze zur Verfügung stellen

Seit Jahren gibt es Streit darüber, wo in Köln die Schiffe nachts anlegen können, damit die Crew eine Pause einlegen kann. Theoretisch muss die Stadt ausreichend Stellplätze zur Verfügung stellen. Praktisch aber heißt das, dass einzelne Uferabschnitte unattraktiver für Bewohner und Ausflügler werden. Am Rheinauhafen, in Deutz, der Altstadt und im Niehler Hafen gibt es immerhin Landstrom, den die Schiffer beziehen können, damit sie ihre Diesel-Aggregate nicht tagelang laufen lassen müssen, um die Elektronik nicht abschalten zu müssen.

Hier lesen Sie mehr: Kölner Rheinufer – Politiker fordern Energieversorgung für Schiffe an Anlegestellen

In Mülheim gibt es keinen Landstrom, was regelmäßig für heftigen Dieselgestank in Teilen des Wohnviertels sorgt – zusätzlich zu Lärm und schlechter Sicht auf den Rhein. Die Kölner SPD kritisierte erst vor kurzem, dass andere Stadtteile offenbar bei der kostspieligen Einrichtung von Landstrom bevorzugt worden seien. Die Stadt setzt sich zum Ziel, auch Mülheim mit Landstrom auszustatten – allerdings ohne einen konkreten Zeitplan ausgearbeitet zu haben.

Konflikt zwischen Schiffahrt und Anwohnern wird weitergehen

Solange das Problem aber nicht gelöst ist, wird der Konflikt wohl weiter zwischen Schifffahrt und Anwohnern ausgetragen. Bischoff, der sein Schiff meist bei Shell in Godorf belädt und bis nach Rotterdam fährt, rief nach dem jüngsten Zwischenfall die Wasserschutzpolizei. Die bestätigt den Einsatz auf Nachfrage. „Das Schiff darf dort aber stehen, anders als an anderen Stellen in Köln“, sagt eine Sprecherin. Wer Eier und Bierflaschen geworfen hat, bleibt wohl für immer unklar. Eine Anzeige hat Bischoff nicht erstattet. Der Streit aber wird weitergehen.

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„Von den Anwohnern bekomme ich zu hören, dass die Kinder nicht mehr hier spielen können, weil wir angeblich die Luft verpesten“, sagt Bischoff. Den Ärger kann er aber nicht verstehen. Der Rhein sei nun mal auch dafür da, damit dort Schiffe fahren können. Und die Schifffahrt sei nötig für eine funktionierende Wirtschaft. „Ich kann auch nicht an die Autobahn ziehen und mich dann über den Verkehr beschweren“, sagt Bischoff.