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11.000 Besucher in Lanxess-ArenaFast wie im „Ally Pally“ – Verkleidete Fans feiern World Darts Gala in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Dart-Fans als bunter Obstteller in der Kölner Lanxess-Arena.

Dart-Fans als bunter Obstteller in der Kölner Lanxess-Arena.

Eine Woche vor der World Darts Championship in London feuern in der Lanxess-Arena viele verkleidete Fans ihre Lieblingsspieler an.

Mona Bachschmidt ist an diesem Abend als Banane gekommen. Auch ihre Freundinnen haben sich in fruchtige Kostüme gehüllt. Und wenn Mona und ihre Begleitung gemeinsam posieren, steht da ein menschlicher Obstteller in der Lanxess-Arena. „Wir wollen heute Spaß haben und uns schon einmal auf Karneval einstimmen“, sagt Bachschmidt. Im Londoner „Alexandra Palace“, den Kenner nur „Ally Pally“ nennen, beginnt am kommenden Sonntag mit der „World Darts Championship“ der größte internationale Wettkampf im Darts und damit die heißeste Phase des Jahres für Profis und Fans des Sports – in Köln können sich Dart-Begeisterte schon eine Woche vorher auf das große Turnier einstimmen.

11.000 Fans tummeln sich bei der „World Darts Gala“ in der beinahe ausverkauften Lanxess-Arena und feiern den Sport, seine Profis – und sich selbst. Ergebnisse sind dabei fast nebensächlich, wichtiger ist die Musik und die Verkleidungen. Fünf Hotdog-Freunde mischen sich da ebenso unter die Fans wie die Simpsons, der Weihnachtsmann, diverse Wichtel oder Christbäume. „Darts lebt von der Stimmung, von der Musik, vom Feiern und natürlich auch von den Kostümen“, sagt Bachschmidt im Bananenkostüm und taucht ab ins Getümmel. Schließlich hat der Obstteller an diesem Abend eine Mission zu erfüllen: „Wir möchten ein Selfie mit ,Cool Hand Luke‘“.

André Schnurra bringt Fans mit Saxophon zum Tanzen

Sie meint damit Luke Humphries, aktueller Titelverteidiger der World Darts Championship und Platz eins der Weltrangliste in seinem Sport. Zusammen mit Michael van Gerwen, Gerwyn Price, Michael Smith, Stephen Bunting und Steve Beaton bildete er das Profisportler-Sextett des Abends.

Verkleidung ist ein Muss an diesem Samstag im Dezember.

Obwohl es um Darts geht, ist Verkleidung ein Muss an diesem Samstag im Dezember.

Bevor die Dartsspieler sich sportlich messen, tritt aber noch André Schnura mit seinem Saxophon auf. Viele hier kennen ihn von der Heim-EM im vergangenen Sommer, bei der er auf den Fanmeilen der Stadt bekannt wurde. „Er ist genau der richtige für so eine Veranstaltung“, sagt Zuschauer Felix und jubelt. Schnura spielt partyaffines. Die Menge tanzt, die Menge singt.

Luke Humphries und Gerwyn Price traten im Finale gegeneinander an

Die Lautstärke dürfte mittlerweile jenseits der 100 Dezibel liegen: Die Zuschauer unmittelbar neben der Bühne pfeifen, rufen, klatschen, kreischen und singen. Während des Einlaufs der Profis, die „Walk-Ons“ genannt werden, umstellen die Fans das Podium, sichern sich Autogramme, sammeln Bilder und Handschläge und motivieren ihren jeweiligen Lieblingsspieler.

Steve Beaton an der Dartscheibe.

Steve Beaton an der Dartscheibe.

Und dann, während der einzelnen Spiele, wird es in der Arena dann doch kurzfristig etwas ruhiger. Nur ein erwartungsvolles Raunen geht durch die Fanreihen, wenn einer der Dartsspieler seine ersten beiden Pfeile in der „Dreifach-Zwanzig“, dem höchstmöglichen Ergebnis, versenkt. Trifft einer die dritte Dreifach-Zwanzig brüllt „Caller“ Russ Bray „One Hundred an Eighty!“ durch die Arena.

Stimmung in Köln so gut wie im „Ally Pally“

Am Ende unterliegt Humphries im Endspiel Gerwyn Price. Dieser setzte sich zuvor im Halbfinale gegen Michael Smith durch, während Humphries sein Halbfinale gegen Michael van Gerwen gewann.

Aber was bedeuten schon Ergebnisse? Auch die Profisportler selbst zeigen sich von so viel Fanliebe um sie herum mitgerissen. Michael van Gerwen bedankt sich für die „großartige Unterstützung, ohne die ich heute nicht hier sein könnte“. Luke Humphries lobt: „Die Stimmung hier muss sich auf keinen Fall vor der im Alexandra Palace verstecken.“