„Einmaliges Zentrum der Filmszene“Kölner Filmhaus feiert Wiedereröffnung
Köln – „Einmaliges Zentrum der Filmszene“ und „Ort des Schauens, des Lernens und des Schaffens" nannte Bürgermeister Ralph Elster das Kölner Filmhaus, als am Samstagabend die offizielle Wiedereröffnung gefeiert wurde - obwohl schon seit September wieder Filme im Kinosaal zu sehen sind. Rund fünf Jahre stand das denkmalgeschützte ehemalige Bahngebäude an der Maybachstraße leer.
In dieser Zeit wurde der Backsteinbau, der im Besitz der Stadt ist, aufwändig saniert. Der Vorführsaal verfügt über modernste Projektionstechnik und ist mit roten Plüschsitzen ausgestattet. Das große Foyer mit langer Theke lädt Besucher zum Verweilen ein; es bietet eine Mediathek, eine Filmbibliothek und Platz für Veranstaltungen. Die erste und zweite Etage, auf der sich Büros und Seminarräume in unterschiedlicher Größe befinden, sind nun mit einem Aufzug erreichbar.
Aufwändige Sanierung und modernste Projektionstechnik
1998 wurde das Filmhaus im früheren Verwaltungsgebäude des Güterbahnhofs Gereon eröffnet. „Nach der Sanierung ist es da angekommen, wo es damals hätte sein sollen“, sagte Joachim Kühn, der zusammen mit Dirk Steinkühler, mit dem er die „Filmpalette“ betreibt, für das Programm verantwortlich zeichnet. Nach der Eröffnungsfeier für geladene Gäste und einem Empfang begann das öffentliche Programm mit Live-Musik der TnT Brass Band, Führungen und einer Sneak-Preview
Leiterin des Filmhauses ist Vera Schöpfer, die auch Geschäftsführerin der Scope Institute ist, einer gemeinnützigen Bildungseinrichtung für Film und digitale Medien. In ihrer Rede sprach sie von einer „offenen, einladenden Tür zu Filmkunst und Kultur“. Das gilt nicht nur für den Vorführsaal mit knapp 100 Plätzen, in dem – etwa in thematischen Reihen - Filme gezeigt werden, die schwerlich den Weg in kommerzielle Kinos finden. Eine wichtige Rolle wird die Aus- und Weiterbildung für die Filmbranche spielen.
Ausweitung des Angebots
Maßgeblich zuständig dafür sind Robert Groß, Geschäftsfürer der Act HeadQuarter Media GmbH, und Peter Hagemann, Leiter der mibeg-Unternehmensgruppe. Zum Angebot des Filmhauses hinzu kommen beispielsweise die Bereitstellung von Equipment für unabhängige Filmemacher im Low-Budget-Bereich, Filmbildungs-Workshops für Schüler und Familiensonntage.
Als Generalmieterin gegenüber der Stadt fungiert die Filmhaus Köln GmbH; diese hat Räume untervermietet an das Internationale Frauenfilmfestival, das Kurzfilmfestival Köln, die Dokumentarfilminitiative dfi und das Filmbüro NW. Mann will den kreativen Austausch pflegen; Ergebnis können neue Festivals, Veranstaltungsreihen und Bildungsangebote sein. Das Filmhaus sei „Plattform, Anlaufstelle, Arbeitsort und Kooperationspartner“, sagte Schöpfer.
Finanzielle Sorgen
Gefördert wird das Programm vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, dem Kulturamt der Stadt Köln und der RheinenergieStiftung Kultur. In den Ansprachen und Interviews, zwischen denen kurze Filme gezeigt wurde, fand keine Erwähnung, dass es trotz der Zuschüsse finanzielle Sorgen gibt.
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Zwar verlangt die Stadt wegen der schwierigen Startbedingungen in der Corona-Krise und als Anschubfinanzierung bis Ende 2022 keine Miete, doch die vorauszuzahlenden Heiz- und Betriebskosten sind hoch, und die Kellerräume können anders als gewünscht nur als Lager genutzt und vermietet werden. Zudem hat sich gezeigt, dass der Personalaufwand, der nötig ist, um den Ansprüchen gerecht zu werden, höher ist als gedacht.